Eine pragmatische Standortbestimmung der transduodenalen Sphincterotomie

1985 
Unter 1791 Gallenwegsoperationen der Jahre 1977–1984 wurde die transduodenale Sphincterotomie in 6,3% der 1720 Ersteingriffe und in 63,4% der 71 Rezidiveingriffe, insgesamt 154mal vorgenommen. Beim Ersteingriff war die Indikation in 83,5% der Sphincterotomien der Steinbefall der Papille und des suprapapillaren Choledochus. Dabei wird die Papillenstenose nicht getrennt erfast, weil sich die transduodenale Sphincterotomie als Zugang zum retroduodenalen Choledochus anbietet. Eine operationsbedurftige, organische Papillenstenose ohne retroduodenale Choledocholithiasis fand sich in 0,7%, eine reversible, funktionelle Papillenstenose in 2,8% aller Ersteingriffe. Bei den Rezidiveingriffen fand sich eine organische Papillenstenose ohne Choledocholithiasis in 24,4% der Sphincterotomien, wobei das Durchschnittsalter dieser Patienten 68, das durchschnittliche Intervall zur Erstoperation 26 Jahre betrug. Die Letalitat der transduodenalen Sphincterotomie war 1,9%, die des Gesamtkrankengutes 0,6%. Das Spatergebnis nach Sphincterotomie war in 96,3% zufriedenstellend. Residualstenosen nach Cholecystektomie sind die Indikation zur endoskopischen Papillotomie, deren Entwicklung eine Verlagerung von der Stenose- zur Steinindikation fur die Sphincterotomie brachte. Fur das bedrohliche und klar fasbare Substrat der retroduodenalen Choledocholithiasis stellt die transduodenale Sphincterotomie eine sichere und effiziente Methode dar.
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