Lungenresektion nach definitiver und neoadjuvanter Radiochemotherapie im Stadium IIIA/B des lokal fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms: eine retrospektive Analyse

2018 
Hintergrund Der prognostische Stellenwert von „Salvage“-Resektionen nach definitiver Radiochemotherapie im Vergleich zur kurativen Lungenresektion nach Induktionstherapie bei lokal fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom im Stadium IIIA/B wurde bislang nur selten untersucht. Ziel unserer retrospektiven Datenanalyse war, die perioperativen Ergebnisse, das postoperative und rezidivfreie Uberleben nach beiden Verfahren zu vergleichen und mogliche relevante Prognosefaktoren zu identifizieren. Patienten und Methoden Im Zeitraum von Juni 2008 bis Mai 2017 wurden 43 Patienten mit Resektion nach Induktionstherapie (Gruppe 1) und 14 nach definitiver Radiochemotherapie (Gruppe 2) identifiziert. Die retrospektive Datenanalyse erfasste demografische Faktoren, Tumorstadium und Lokalisation, das initiale Therapieregime, die praoperative Regression, die perioperative Mortalitat und Letalitat, das postoperative und rezidivfreie Uberleben. Ergebnisse In Gruppe 2 wurde eine signifikant hohere Gesamtstrahlendosis appliziert (p = 0,00) und ein signifikant langeres Zeitintervall zwischen der Radiochemotherapie und Lungenresektion (p = 0,02) festgestellt. Zusatzlich wurde ein signifikant hoherer perioperativer Blutverlust und haufigere Bluttransfusionen beobachtet (p = 0,003 bzw. p = 0,005). Die perioperative Morbiditat und Letalitat waren nach beiden Verfahren statistisch vergleichbar (p = 0,72 bzw. 0,395). Das 5-Jahres-Uberleben postoperativ betrug in Gruppe 1 55% bzw. Gruppe 2 48% (log-rank p = 0,353). Das rezidivfreie Uberleben nach 5 Jahren war in Gruppe 1 53% bzw. in Gruppe 2 42% (log-rank p = 0,180). In Gruppe 2 trat haufiger diffuse Metastasierung auf, wahrend in Gruppe 1 Oligometastasierung beobachtet wurde. Schlussfolgerung Die Prognose nach Salvage-Resektion erscheint vergleichbar mit den Ergebnissen der kurativen Resektion nach Induktionstherapie. Diffuse Fernmetastasierung wird haufig beobachtet. Eine strenge Patientenselektion ist erforderlich.
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