Sexualität bei Jugendlichen mit rheumatischen Erkrankungen

2018 
Junge Patienten und Heranwachsende mit chronisch rheumatischen Erkrankungen haben in Bezug auf Sexualitat und Schwangerschaft dieselben Wunsche, Angste und Bedurfnisse wie andere Jugendliche. Jugendliche sind haufig bereits sexuell aktiv, bevor die Transition von der Kinder- in die Erwachsenenrheumatologie erfolgt. Schwangerschaften bei jungen Frauen mit rheumatischen Erkrankungen gehen mit erhohten mutterlichen und fetalen Risiken einher, insbesondere wenn sie bei aktiver Erkrankung oder unter teratogenen Medikamenten ungeplant eintreten. Eine sichere Kontrazeption ist somit essenziell zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften. Bei der Auswahl mussen die Sicherheit der Verhutungsmethode und die altersentsprechende Praktikabilitat berucksichtigt werden. Empfohlen werden sollte ein „doppelter Schutz“ durch den Einsatz von Kondomen zur Kontrazeption und zur Pravention sexuell ubertragbarer Krankheiten, jeweils kombiniert mit einer weiteren sicheren Kontrazeptionsmethode. Frauen mit rheumatischen Erkrankungen sind anfalliger fur persistierende HPV(humane Papillomaviren)-Infektionen und Folgeerkrankungen wie Gebarmutterhalskrebs. HPV-Impfungen erreichen auch bei jungen Frauen mit rheumatischen Erkrankungen gute Serokonversionsraten, werden gut vertragen und scheinen keine Schube der Grunderkrankung auszulosen. Die Betreuung junger Frauen mit rheumatischen Erkrankungen sollte vor, wahrend und nach der Transition eine offene, fruhe und kontinuierliche Beratung zu diesen Themen umfassen, um die individuelle Gesundheit und Lebensqualitat zu erhalten und die Versorgung der altersentsprechenden Lebenssituation der Heranwachsenden anzupassen.
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