Untersuchung zur Entwicklung von Mineralstoffgehalten in Äpfeln während der späten Wachstumsphase

2018 
Fur die Fruchtqualitat und eine lange Lagerfahigkeit spielt Calcium, als wichtiger Bestandteil des Zellskeletts, eine entscheidende Rolle. Kalium ist ein Antagonist von Calcium und erschwert bei ubermasigem Vorkommen die Aufnahme. Das Kalium-Calcium-Verhaltnis sollte aus diesem Grund im Optimalfall innerhalb der Frucht nicht hoher als 24:1 liegen. In 2017 war die Situation dieser Mineralstoffe als kritisch anzusehen. Am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee wurde ein Versuch zur Entwicklung der Mineralstoffgehalte durchgefuhrt. Es wurden die Mineralstoffgehalte von Phosphor, Magnesium, Calcium und Kalium untersucht, sowie die Qualitatsparameter Starke, Fruchtfleischfestigkeit, losliche Trockensubstanz und titrierbare Sauren. Die Untersuchungen erfolgten im August und Oktober 2017 bei drei Herkunften. Zwischen den zwei Messpunkten war bei Phosphor, Magnesium und Calcium, wie erwartet, ein Verdunnungseffekt zu beobachten. Betrieb 1 unterschied sich dabei in allen Parametern von Betrieb 2 und 3. Der Calciumgehalt lag im August 2017 bei Braeburn durchschnittlich bei 5,9 g/100mg FS. Das ist deutlich unter dem langjahrigen, sortentypischen Mittelwert von 6,8 mg/100g FS. Beim Kaliumgehalt verhielt es sich gegenlaufig; die Werte lagen mit 115 mg/100g FS etwas uber dem langjahrigen Mittelwert von 105 mg/100g FS. Hier zeigt sich deutlich die Konkurrenz in der Mineralstoffaufnahme. Betrieb 1 hatte mittlere Calciumgehalte und niedrige Kaliumgehalte. Bei leicht steigender Kaliumaufnahme sank die Calciumaufnahme nur geringfugig. Betrieb 3 hatte ein nahezu paralleles K:CA-Verhaltnis, allerdings auf einem deutlich hoheren Gehaltsniveau. Betrieb 2 hatte insgesamt die hochsten Mineralstoffgehalte. Besonders der hohe Calciumwert bei der ersten Untersuchung fiel dabei auf. Aufgrund der ebenfalls hohen Kaliumwerte ergab sich trotzdem ein ungunstiges K:CA-Verhaltnis. Bei den Betrieben ging ein hoher Sauregehalt mit geringer Festigkeit, sowie geringem Zucker- und Starkegehalt einher. Der Reifeindex der Betriebe war bei der ersten Messung breit gestreut und naherte sich dann an. Bei Betrieb 3 waren die Fruchte zu beiden Untersuchungszeitpunkten in reiferem Zustand als bei Betrieb 1 und 2. Die Entwicklung der Mineralstoffgehalte in der Frucht wahrend der spaten Wachstumsphase verlauft je nach Standort sehr unterschiedlich. Um weitere Anhaltspunkte fur das Calciummanagement zu finden sind weitere Untersuchungen notig.
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