"Dem Sempachersee kommt die Gülle hoch" _ Das Spannungsfeld zwischen intensiver Tierhaltung und Gewässerschutz im Kanton Luzern 1976 - 2003
2013
Ab Mitte der 1970-er Jahre loste das "Seesterben" im Luzerner Mittelland, welches grosstenteils durch massive Dungereintrage seitens einer bodenunabhangige Masttierhaltung verursacht wurde, eine lang anhaltende Debatte um die Problematik von intensiver Tierhaltung und Gewasserverschmutzung aus. Anhand dieses aussagekraftigen Beispiels wird in vorliegender Arbeit nachgezeichnet, wie die Gesellschaft im Zeitraum von 1976 bis 2003 mit diesem dringlichen Umweltproblem umging, nach Ursachen forschte und verschiedene Handlungsstrategien zur Problemlosung entwickelte. Die Gestaltungsraume umwelt- und gewasserschutzpolitisch motivierter Massnahmen wurden von Beginn an durch die der Agrarpolitik inharenten Pfadabhangigkeiten mitbestimmt und empfindlich eingeengt. Der dadurch entstehende Interessenskonflikt, das entsprechende Ringen um eine Kompromissfindung, als auch die gesellschaftliche Perzeption des Umweltproblems "Seesterben" und der Uberdungungsproblematik werden mit dieser Studie erstmals umwelthistorisch aufgearbeitet.
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