ERFAHRUNGEN IM UMGANG MIT DURCH DROGEN- ODER MEDIKAMENTENKONSUM AUFFAELLIG GEWORDENEN KRAFTFAHRERN
1998
Im 1. Teil des Beitrags wird ueber die Auswertung von 180 Gutachten der Medizinisch-Psychologischen Untersuchungsstellen (MPU) Duisburg, Essen, Hagen und Muenster berichtet. Bei den Klienten handelte es sich um Fahrerlaubnisbewerber beziehungsweise -inhaber, bei denen aus unterschiedlichen Gruenden Bedenken an der Kraftfahreignung bestanden: 80 Prozent der Klienten waren mit strafrechtlichen Delikten aufgefallen, 55,5 Prozent hatten gegen das Betaeubungsmittelgesetz verstossen, 3 Prozent hatten Verfahren wegen Beschaffungskriminalitaet. Unter den verkehrsrechtlichen Auffaelligkeiten standen die Alkoholdelikte mit 37,8 Prozent vor denen unter Drogen (5,6 Prozent), bei 7,2 Prozent spielte die Kombination von Alkohol und Drogen eine Rolle. 50 Prozent der Untersuchten gaben an, nur Cannabis konsumiert zu haben, 24,4 Prozent erwaehnten einen Mehrfachkonsum. Bei 34 Personen wurden in den Drogen-Screenings Drogen nachgewiesen, davon bei 22 Konsumenten Cannabis. Personen mit einer positiven Urinanalyse wiesen signifikant haeufiger erhoehte Leberwerte auf als Personen mit negativer Analyse. Im 2. Teil wird ueber die Ergebnisse einer Befragung von 130 Methadon-substituierten Personen berichtet. Die Abhaengigkeit von Opiaten betrug durchschnittlich 5,3 Jahre. 48,5 Prozent der Befragten hatten nie einen Fuehrerschein besessen, zum Zeitpunkt der Befragung besassen 12,3 Prozent eine Fahrerlaubnis. 26 Patienten war der Fuehrerschein entzogen worden. 20 Prozent waren in einer Strassenkontrolle mit Alkohol auffaellig geworden. Zusammenfassend wird festgestellt, dass das Interesse am Erwerb einer Fahrerlaubnis betraechtlich ist und die Motivation zur Drogenabstinenz bessert. Beitrag zum Themenschwerpunkt IX Drogen des Kongresses 1997 der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Muenster, 19. bis 22. Maerz 1997. Siehe auch Gesamtaufnahme der Jahrestagung, IDS-Nummer D340959.
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