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Neues bei HIV und Neuro-Aids

2015 
Trotz sehr effektiver Behandlungsoptionen fur die systemische HIV-Infektion sind Neuro-Aids und die HIV-assoziierte neurokognitive Storung ein klinisches und alltagsrelevantes Problem. Man unterscheidet 3 Stufen, das HIV-assoziierte, neuropsychologische Defizit (ANPD), das milde, HIV-assoziierte neurokognitive Defizit (MNCD) und die HIV-assoziierte Demenz (HAD). Die Behandlungsmoglichkeiten HIV-assoziierter neuro-kognitiver Storungen umfasst die antiretrovirale Therapie (cART), die den CPE-Score zur Penetration der Medikamente ins ZNS berucksichtigen sollte. Es ist sinnvoll, bei Auftreten multiresistenter Virusvarianten im Blut auch im Liquor entsprechende Untersuchungen durchzufuhren. Im peripheren Nervensystems treten neben der klassischen, distal-symmetrischen, HIV-assoziierten Polyneuropathie immunogen vermittelte Neuropathien oder Myopathien auf (CIDP, AIDP). Durch die antiretrovirale Therapie (cART) verursachte Polyneuropathien sind differenzialdiagnostisch zu berucksichtigen. Erworbene mitochondrial toxische Myopathien treten haufiger auf, da nun eine cART durchaus uber 10 – 20 Jahre durchgefuhrt wird. Bei Patienten mit schweren depressiven Episoden zeigte sich eine 6-mal hohere Wahrscheinlichkeit, die Einnahme der cART mindestens einmal zu vergessen. Depressive Episoden sind oft ein Grund fur mangelhafte Adharenz, korrelieren mit einer hoheren Viruslast und sind dringend zu behandeln. In den letzten Jahren kam es infolge der verbesserten cART zu einem Ruckgang der opportunistischen Infektionen (OI) des ZNS. Die haufigsten OI stellen die progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML), die Toxoplasma-Enzephalitis und die Kryptokokken-Meningitis dar. Bei rasch progredientem Verlauf einer OI muss an ein Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS) gedacht werden. Es gibt momentan keine sichere Methode, z. B. die Verschlechterung einer PML durch den naturlichen Krankheitsverlauf von der Verschlechterung durch ein IRIS zu unterscheiden. Infolge der deutlich zunehmenden Lebenserwartung treten Komorbiditaten mehr in den Vordergrund. Zu den viralen Biomarkern fur die Krankheitsaktivitat im ZNS zahlen Neopterin als Marker der Makrophagenaktivierung, das Neurofilament-Leichtprotein und das Gesamt-Tau-Protein.
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