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Diagnose ohne Therapie

2011 
Die Alzheimer-Krankheit (AK) ist ein progredient verlaufender histopathologisch definierter neurodegenerativer Prozess, dessen klinische Manifestation sich in das Stadium der leichten kognitiven Beeintrachtigung (LKB) sowie in das Stadium der Demenz unterteilen lasst. Nach ICD-10 ist die Diagnose der AK an die Manifestation des Demenzsyndroms gebunden. Auch die Indikation medikamentoser Therapien ist auf das Demenzstadium beschrankt. Die diagnostischen Methoden haben sich in den vergangene Jahren dramatisch verbessert. Dazu gehoren die Darstellung der Atrophie des medialen Temporallappens im MRT, die Messung von τ- und β-Amyloid im Liquor, die Visualisierung kortikaler Stoffwechseldefizite in der Positronenemissionstomographie (PET) mit [18F]-Fluoro-2-desoxy-D-Glucose (FDG) sowie die sich abzeichnende Moglichkeit, Amyloidablagerungen im Gehirn mithilfe von PET-Liganden in vivo sichtbar zu machen. Mithilfe dieser Verfahren kann heute die Diagnose AK mit groser Sicherheit bereits im Stadium der LKB gestellt werden. Aus dem damit verbundenen Auseinanderdriften von diagnostischen Moglichkeiten und therapeutischen Optionen ergeben sich zahlreiche neue Fragen bezuglich der moglichen Vor- und Nachteile der Fruhdiagnose fur den einzelnen Patienten. Wesentlich scheint es zu sein, die Patienten in die Entscheidung zur Fruhdiagnostik mit einzubeziehen und die Begrenztheit bzw. das Fehlen therapeutischer Optionen im Stadium der LKB bei AK klarzustellen.
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