Operabilität und pathologisches Ansprechen des Lungenkarzinoms nach neoadjuvanter Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren

2020 
Hintergrund Eine Blockade von Immun-Escape-Mechanismen (z. B. PD1 /PD-L1) mit Immun-Checkpoint-Inhibition (ICI) kann das Uberleben von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC wesentlich verlangern und ausgepragte Remissionen induzieren. Eine neoadjuvante ICI bei Patienten mit resektablem (UICC-Stadium III) oder oligometastasiertem (UICC-Stadium IVA) NSCLC wurde bisher kaum untersucht. Patienten/Methoden Es wurden Biopsien von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder oligometastasiertem NSCLC untersucht. Es erfolgte bei einer PD-L1-Expression > 50 %, gutem ECOG-Status und zu erwartender Operabilitat die ICI-Applikation und nach ca. 4 Wochen die thoraxchirurgische OP. Alle Patienten erhielten ein komplettes Staging einschlieslich PET-CT, cMRT und endobronchialem Ultraschall. Es wurden die Vertraglichkeit, das radiologische und histologische Tumoransprechen und das chirurgische Outcome analysiert. Ergebnisse 4 Patienten (2 mannlich, 2 weiblich, Alter 56 – 78 Jahre, n = 3 Adenokarzinom, n = 1 Plattenepithelkarzinom) erhielten praoperativ einen ICI. Alle Patienten hatten lokal fortgeschrittene Tumore, und die mediastinalen Lymphknoten waren in 3 Fallen positiv. Bei einem Patienten lag eine isolierte Hirnmetastase vor, welche stereotaktisch radiotherapiert wurde. Alle Patienten erhielten praoperativ komplikationslos 2 – 6 Zyklen eines ICI (3 × Pembrolizumab; 1 × Atezolizumab). Dies fuhrte nicht zu einer Verzogerung der OP. Nach iRECIST zeigten 3 Tumore eine partielle response (PR), und ein Patient wies ein stable disease (SD) auf. Alle Tumore wurden komplett reseziert, und die OP erwies sich trotz inflammatorischer Veranderungen als technisch unproblematisch. Es gab keine behandlungsbezogene Morbiditat oder Mortalitat und keine perioperativen Komplikationen. In den Resektaten waren jeweils 2-mal ein komplettes pathologisches Ansprechen (CPR), Regressionsgrad III nach Junker, und 2-mal ein Regressionsgrad IIa nach Junker nachweisbar. Das mittlere Follow-up betrug 12 (1 – 24) Monate. Die PPR-Patienten entwickelten entweder Fernmetastasen nach 6 Monaten oder ein Lokalrezidiv nach 4 Monaten. Die CPR-Patienten sind bisher rezidivfrei. Schlussfolgerungen Eine neoadjuvante Therapie mit ICI ist gut vertraglich und kann bei ausgewahlten Patienten eine komplette Tumorremission induzieren. Die Behandlung hat keinen negativen Einfluss auf den chirurgischen Eingriff. Die Prognose ist vielversprechend bei CPR und eingeschrankt bei PPR.
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