Das Genioglossus-EMG als Parameter der Früh- und Vordiagnostik der obstruktiven Schlafapnoe
1999
Der Musculus genioglossus spielt zusammen mit anderen Muskeln des oberen Luftwegs eine entscheidende Rolle in der Pathogenese der obstruktiven Schlafapnoe. Es ist bekannt, da\ die Aktivitat des Musculus genioglossus mit abnehmendem Druck im Pharynx im Sinne eines dilatierenden Kompensationsmechanismus zunimmt. Bereits im Wachzustand liegt der Ruhetonus des Musculus genioglossus bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) hoher als bei Gesunden. Bei 54 Patienten mit Verdacht auf Vorliegen einer OSA wurde fur jeweils 10 Minuten im Wachzustand in liegender Position das Genioglosus-EMG abgeleitet. Hierfur wurde eine einfach handzuhabende Oberflachenelektrode entwickelt. Um interindividuellen Unterschieden gerecht zu werden, wurde das Ruhe-EMG als Bruchteil des maximal moglichen EMG-Ausschlages (z.B. beim Pressen der Zunge an die Oberkieferzahne) ausgedruckt. Als Grenzwert fur die Vorhersage einer OSA wurde ein Ruhe-EMG von mindestens 7,5% des Maximalwertes angenommen. In der auf die Messung folgenden Nacht wurde eine Polysomnographie (PSG) durchgefuhrt. Anhand des Genioglossus-EMG konnten Patienten mit einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von mindestens 20 mit einer Sensitivitat von 85,7% und einer Spezifitat von 72,5%, Patietten mit einem AHI von mindestens 15 mit einer Sensitivitat von 82,4% und einer Spezifitat von 75,7% vor der PSG richtig als Patienten mit OSA klassifiziert werden. Die Ergebnisse sind bislang nicht statistisch signifikant. Neben Anamnese und ambulanter Polygraphie bietet die Analyse des Genioglossus-EMG mit optimierter Mesanordnung moglicherweise einen Parameter fur die Frudiagnostik der OSA bei geringem Mesaufwand.
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