Diagnostik einer vorzeitigen Plazentalösung mittels Kernspintomographie – Eine Kasuistik

2007 
Problemstellung: Die vorzeitige Plazentalosung stellt eine geburtshilfliche Not-Situation dar, die ein rasches Handeln erfordert, um Schaden fur Mutter und Kind zu vermeiden. Die Diagnose wird durch den sonographischen Nachweis eines retroplazentaren Hamatoms gestellt. In vielen Fallen ist die Symptomatik jedoch uncharakteristisch und die sonographische Beurteilung der Plazenta schwierig. In diesen Fallen kann der Einsatz der Kernspintomographie zur Stellung der Diagnose beitragen. Fallbericht: Die 22-jahrige II-Gravida I-Para wird im Februar 2007 mit 22 kompletten Schwangerschaftswochen wegen starker Unterbauchschmerzen stationar aufgenommen. Es besteht ein Z. n. Sectio mit 31 SSW wegen einer Eklampsie 2004. Bei Aufnahme bestehen keine Zeichen einer Praeklampsie oder Eklampsie, keine vaginale Blutung sowie keine nachweisbare Wehentatigkeit. Bei Adipositas permagna sind die Ultraschallbedingungen unzureichend, so dass bei zunehmender Schmerzsymptomatik, Hb-Abfall und Hypotonie die Indikation zur Durchfuhrung einer MRT-Untersuchung bei V. a. Uterusruptur gestellt wird. Dabei zeigt sich ein groses retroplazentares Hamatom im Sinne einer partiellen vorzeitigen Losung. Aufgrund der fruhen Schwangerschaftswoche wird ein abwartendes Vorgehen besprochen. Vier Stunden nach Durchfuhrung des MRT ist jedoch keine Herzaktion mehr nachweisbar, so dass eine Cergem-Einleitung durchgefuhrt wird. Schlussfolgerung: Bei eingeschrankten Ultraschallbedingungen kann die MRT wesentlich zur Diagnosesicherung bei V. a. vorzeitige Losung oder Uterusruptur beitragen. Eine fruhzeitige Diagnose verbessert–nach Erreichen der Lebensfahigkeit des Kindes – die Prognose des Kindes und die Morbiditat der Mutter
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