Ambulanz für Geflüchtete mit Traumafolgestörungen und psychischen Belastungen in einer Landeserstaufnahmeeinrichtung

2017 
Im Zuge der aktuellen Fluchtlingsbewegung wurden 2015 in Deutschland uber 400.000 Asylantrage gestellt. Belastungen im Heimatland, auf der Flucht oder Postmigrationsstressoren fuhren bei den Gefluchteten zu einer erheblichen psychischen Belastung. Um die psychosoziale Versorgung von Gefluchteten im Registrierungszentrum des Landes Baden-Wurttemberg in Heidelberg-Kirchheim zu sichern, wurde im Februar 2015 eine psychosoziale Ambulanz eroffnet. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Konzept der Ambulanz vorzustellen, das Storungsprofil der behandelten Patienten zu charakterisieren sowie auch die Sichtweise der Behandler im Hinblick auf forderliche und schwierige Aspekte der Arbeit zu beleuchten. Bei den 317 behandelten Patienten standen Traumafolgestorungen, depressive Storungen, Angst- und Suchterkrankungen im Vordergrund. Von den Behandlern wurden Herausforderungen in der Vielzahl an schwerwiegenden Patientenschicksalen, der grosen Patientenzahl, der Gewahrleistung von Sprachmittlung und der schwierigen Planbarkeit von Patientenkontakten gesehen. Die psychosoziale Ambulanz reagiert mit der Behandlung von belasteten Gefluchteten auf einen hohen Bedarf an psychosozialer Versorgung. Nach der Implementierungsphase stehen die Erweiterung des therapeutischen Angebots, die Implementierung eines psychischen Screenings sowie die Schaffung von Kommunikationswegen zu den Weiterbehandlern im Vordergrund.
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