Komplikationen, Rückverlegungen und Abbrüche in einer Rehaklinik mit hohem AHB-Anteil

2009 
Einleitung: Mit der Einfuhrung des DRG-Systems hat sich der Anteil von AHB-/AR-Patienten in den orthopadischen Rehakliniken stark erhoht und die Komplikationsrate sowie die Anzahl von Ruckverlegungen und Abbruchen ist deutlich angestiegen. Patienten und Methode: In der retrospektiven Studie wurden die Daten von 2375 Patienten ausgewertet, die zu einer Anschlussrehabilitation bzw. Anschlussheilbehandlung aufgenommen worden waren: 810 Patienten nach einer Knietotalendoprothesenoperation, 640 nach einer Hufttotalendoprothesenoperation, der Rest verteilte sich auf Wirbelsaulenoperationen und Osteosynthesen nach Frakturen. Ergebnisse: In 218 Fallen war eine Abbruch der Rehamasnahme bzw. eine Verlegung der Patienten erfolgt, bei 76 Patienten aus medizinischen Grunden. Etwa die Halfte dieser Falle stand unmittelbar mit der durchgefuhrten Operation in Zusammenhang, wobei die Huftprothesen mit uberwiegend mechanischen Ursachen im Vordergrund standen, wahrend bei den Knieendoprothesen vor allem Wundheilungsstorungen, aber auch Weichteilverletzungen wie Sehnenrupturen auftraten. Bei den Wirbelsaulenoperationen waren neurologische Defizite und nicht beherrschbare Schmerzsituationen die Hauptursache. Die ubrigen Ruckverlegungen wurden durch andere Komplikationen wie akute Herzkreislauferkrankungen, cerebrale Zwischenfalle u.a. verursacht. Diskussion: Die starke Zunahme des Anteils von AHB-/AR-Patienten in den Rehakliniken geht mit einer deutlichen Steigerung der Komplikationsraten einher, wobei die zunehmende Anzahl von Ruckverlegungen in die Akutkrankenhauser auch auf die allgemein erhohte Morbiditat des zunehmend alter werdenden Patientengutes zuruck zufuhren ist. Aus Sicht der Rehaklinik erscheint es wichtig, die Entwicklung uber einen langeren Zeitraum zu beobachten um die zugrunde liegenden Risikoindikatoren zu erfassen und bewerten zu konnen.
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