Herztumoren und Perikarderkrankungen

2020 
In der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts wurden Herztumoren autoptisch diagnostiziert. 1954 erfolgte die erste chirurgische Entfernung eines Vorhofmyxoms durch Clarence Crafoord. Primare Herztumoren sind selten – in einer grosen Sammelstatistik uber 731.309 Autopsien fand sich eine Inzidenz von 0,02 %. Die klinische Symptomatik von Herztumoren ist variabel und abhangig von Tumorlokalisation und Ausdehnung. Die Diagnosestellung gestaltet sich gelegentlich schwierig. Wahrend fruher schwere zerebrale oder periphere Embolien im Vordergrund standen und Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz und mit erhohter Operationsletalitat gesehen wurden, zeigt der fruhzeitige Einsatz der Echokardiographie auch als Screening-Methode einen deutlichen Wandel im klinischen Bild. Die meisten benignen Herztumoren stellen daher Zufallsbefunde dar. Allerdings sind die Patienten gefahrdet, durch einen histologisch benignen Tumor am plotzlichen Herztod zu sterben, akut kardial zu dekompensieren und periphere Embolien zu erleiden. Da der naturliche Verlauf nicht vorhergesagt werden kann und die definitive Histologie erst durch die Operation geklart werden kann, besteht prinzipiell immer eine Indikation zur Operation. Im Kindes- und Jugendalter kommen Rhabdomyome, Teratome oder Fibrome vor. Die Therapie der primaren malignen Tumoren des Herzens und auch der sekundaren Metastasen ist nach wie vor unbefriedigend.
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