Ökonomie und Management bei der CAR-T-Zell-Therapie

2021 
Kaum ein anderes Thema hat in den vergangenen Jahren in onkologischen Fachkreisen fur so viel Aufsehen gesorgt wie die CAR-T-Zell-Therapie (CAR chimarer Antigenrezeptor) – sie eroffnet einerseits vollkommen neue Behandlungsmoglichkeiten fur Krebspatienten, kostet andererseits jedoch etwa 300.000 € pro Behandlung. In diesem Beitrag werden okonomische, prozessuale und organisatorische Herausforderungen der CAR-T-Zell-Therapie analysiert. Dabei wird sowohl die Perspektive der Leistungserbringer und Kostentrager als auch die Sicht der pharmazeutischen Hersteller berucksichtigt. Zur Auswertung der aktuellen Vergutungssituation wurden unter anderem der aktuelle Fallpauschalenkatalog (Diagnosis-Related-Groups[DRG]-Katalog), Beschlusse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und Codierleitlinien herangezogen. Infrastrukturelle Besonderheiten und Prozessthemen basieren auf Erfahrungswerten aus dem Praxisalltag. Die Analyse zeigt erhebliche okonomische und prozessuale Herausforderungen insbesondere fur die CAR-T-Zell-Zentren. Zusatzliche mit der Produktion in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen werden nicht adaquat vergutet. Erhebliche Qualitats- und Qualifizierungsaufwande fur Krankenhauser fuhren zu einem budgetaren Druck auf die Zentren. Die hohen Kosten der CAR-T-Zell-Therapie erfordern eine klare und transparente Definition der Abrechnungs- und Vergutungsregeln. Durch die hohe Interaktionsnotwendigkeit im Zentrum und mit dem pharmazeutischen Hersteller entstehen Mehraufwendungen, die das System nicht kostendeckend abbildet.
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