Langzeiteffekte tiefenpsychologisch fundierter stationärer Psychotherapie bei Depressionen – Katamnesebefunde der STOP-D-Studie

2019 
: Zusammenfassung Fragestellung: Depressionen zahlen zu den haufigsten Erkrankungen mit einer Rezidivwahrscheinlichkeit von 60 bis 75 %. Die Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie ist belegt, es besteht jedoch ein Mangel an Studien, die den langfristigen Nutzen bei stationar behandelten, depressiv erkrankten Patienten belegen. Methode: Nach stationarer psychotherapeutischer Behandlung in einer tiefenpsychologisch orientierten psychosomatisch-psychotherapeutischen Klinik wurde in einer naturalistischen Multizenterstudie anhand einer weiblichen Verlaufsstichprobe (N = 291, Alter 25–45 Jahre) die erzielte Verringerung allgemeiner und depressionstypischer Symptomlast (u. a. BDI, HAMD, SCL-90-R) mittels einer Sechs-Monats-Katamnese auf ihre Stabilitat hin untersucht. Ergebnisse: Die wahrend der stationaren Behandlung erzielten Symptomruckgange zeigten sich in der Katamnese stabil. Medikamentos antidepressiv behandelte Patientinnen zeigten zum Entlassungs- sowie zum Katamnesezeitpunkt eine hohere klinische Belastung als Patientinnen ohne antidepressive Medikation. Soziodemographische Variablen und das komorbide Vorliegen einer Personlichkeitsstorung waren nicht mit einer erhohten Dropout- Rate assoziiert, jedoch depressive Symptomlast und ein vorzeitiges Behandlungsende. Schlussfolgerung: Die Befunde sprechen fur die nachhaltige Wirksamkeit stationarer tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Weitere Untersuchungen zu Einflussen poststationarer Anschlusstherapien und medikamentoser Behandlung sowie zur Patientenzufriedenheit erscheinen sinnvoll.
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