Stoffkreislauf im Mauerwerksbau - Nachhaltigkeitsanalyse für das Mauerwerksrecycling / Schlussbericht zum IGF-Vorhaben 17022 N

2013 
In Deutschland fallen mittelfristig erhebliche Mengen von Mauerwerkbruch an. Aus dem jahrlichen Bauschuttanfall und den Produktionszahlen von Wandbausteinen lassen sich die Mengen an Mauerwerksrestmassen ableiten, die als Ruckbaumaterial bei Abriss-, Umbau und Sanierungsarbeiten in Deutschland anfallen werden. Hiernach ist pro Jahr mit bis zu 10 Millionen Tonnen heute vornehmlich heterogen anfallendem Mauerwerkbruch zu rechnen [1a]. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sind diese Restmassen zukunftig einem moglichst hochwertigen Recycling zuzufuhren. In diesem Spannungsfeld fuhrt die deutsche Mauersteinindustrie das breit aufgestellte gemeinschaftliche Forschungsprojekt "SIM Stoffkreislauf im Mauerwerksbau" durch. In insgesamt acht mauersteinubergreifenden IGFForschungsvorhaben wurden und werden technisch orientierte Losungsmoglichkeiten fur das Recycling von Mauerwerk erarbeitet und Anwendungsbereiche fur Mauerwerksrestmassen aufgezeigt. Eine grundsatzliche Entscheidung uber die Eignung von Mauerwerksrestmassen fur bestimmte Recyclingwege kann es letztlich nicht geben. Es wird immer eine Einzelfallentscheidung bleiben, die wesentlich durch komplexe technische sowie okologische und okonomische Randbedingungen gepragt wird. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des IGF-Forschungsvorhabens 17022 N der Forschungsvereinigung Porenbetonindustrie e.V., Berlin die Nachhaltigkeit verschiedener Recyclingoptionen fur Mauerwerkbruch ganzheitlich untersucht und bewertet. Unter Einbeziehung der Hauptwandbausteinarten Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton und Leichtbeton wurden dabei material- und verfahrenstechnische sowie okologische, okonomische und soziale Aspekte berucksichtigt. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wurde ein EDV-gestutztes Analysetool (Web-Tool) zur Nachhaltigkeitsbewertung fur das Mauerwerksrecycling entwickelt. Mit dem Web-Tool sollen Anwender (Planer, Architekten, Recycler) die Moglichkeit erhalten, fur verschiedene Untersuchungsfalle unter Einbeziehung regional und sachlich bedingter Parameter, wie Materialqualitat, Stoffmengen, Logistik, Aufbereitungstechnik, Anwendungsbereiche, Kosten und Erlose, objektspezifische Aussagen zur Nachhaltigkeit treffen zu konnen. Auf diesem Wege konnen im Sinne der aktuellen gesetzlichen Vorgaben nachhaltige Stoffkreislaufe im Mauerwerksbau geschlossen und somit letztlich die Deponierung von Mauerwerksrestmassen vermieden werden. Alle vier Wandbaustoffarten haben sich im Rahmen des Forschungsvorhabens als recyclingfahig und hinsichtlich der Nachhaltigkeit als gleichwertig erwiesen. Das Ziel des Vorhabens wurde damit erreicht.
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