Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe von Cluster-Kopfschmerz, anderen trigemino-autonomen Kopfschmerzen, schlafgebundenem Kopfschmerz und idiopathisch stechenden Kopfschmerzen

2016 
Nach der 2013 uberarbeiteten IHS-Klassifikation werden der episodische und chronische Cluster-Kopfschmerz, die episodisch und chronisch paroxysmale Hemikranie und SUNCT-Syndrom (short-lasting unilateral neuralgiform headache with conjunctival injection and tearing) und das SUNA-Syndrom (short-lasting unilateral neuralgiform headache with autonomic symptoms) sowie die Hemicrania continua unter dem Begriff trigemino-autonome Kopfschmerzen (TAK) zusammengefasst. Sie unterscheiden sich in Dauer, Frequenz und Rhythmik der Schmerzattacken. Autonome Begleitsymptome wie ipsilaterale Lakrimation, konjunktivale Injektion, Rhinorrhoe, nasale Kongestion, Gesichtsschwitzen, Vollegefuhl im Ohr und Lidschwellung treten mehr oder weniger stark ausgepragt auf. Ein wesentliches weiteres Unterscheidungsmerkmal liegt in dem unterschiedlichen Ansprechen auf Indometacin: Der Cluster-Kopfschmerz und das SUNCT- und SUNA-Syndrom sprechen nicht auf Indometacin an, bei den anderen TAK ist Indometacin per definitionem effektiv. Grundsatzlich unterteilt sich die Therapie der TAK in eine Akuttherapie und eine medikamentose Prophylaxe. Aufgrund der relativen Kurze der Attacken ist bei der paroxysmalen Hemicranie und beim SUNCT/SUNA-Syndrom keine Akuttherapie moglich, beim Cluster-Kopfschmerz sind orale Substanzen in der Regel nicht ausreichend rasch wirksam. Das groste Augenmerk der Therapie liegt daher stets auf der Prophylaxe. Die Therapie der TAK erfordert eine individuell auf den Patienten zugeschnittene Kombination der verschiedenen Therapieoptionen. Obwohl ausreichend gute, vergleichende Studien rar sind, kann in der Praxis in der Mehrzahl der Falle eine positive Beeinflussung der Schmerzattacken erreicht werden. Nur in seltenen Fallen ist eine invasive Therapie notig. Die Therapieempfehlungen stutzen sich, soweit moglich, auf Kriterien der evidenzbasierten Medizin (EBM).
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