Verlaufsdokumentation einer außergewöhnlich ausgeprägten „Scalping“-Verletzung

2018 
Ein knapp 3 Jahre altes Madchen wurde durch die Mutter mit einer massiven, deformierend-helmformigen, fluktuierenden und druckdolenten Schwellung des Kopfes nachts in einer kinderchirurgischen Abteilung vorstellig. Anamnestisch sei das Kind mit der Auffalligkeit aufgewacht; es waren keinerlei auserlich sichtbaren Kopfhautverletzungen abzugrenzen. Neurologische Auffalligkeiten bestanden zu keinem Zeitpunkt. Es lag eine nichttransfusionspflichtige Anamie vor; eine Gerinnungsstorung konnte laborchemisch ausgeschlossen werden. Auch im Ubrigen war das Kind gesund. Die durchgangige Verlaufsdokumentation mithilfe von Magnetresonanztomographie und Sonographie des Schadels ergab ein ausergewohnlich stark ausgepragtes subgaleales Hamatom, ohne intrakranielle pathologische Veranderungen. Am Rucken des Madchens waren Hamatome und halbmondformige Oberhautlasionen erkennbar, die sich mit einem gewaltsamen Umfassen des Brustkorbs erklaren liesen. Es wurde der Verdacht auf ein nichtakzidentelles Trauma infolge einer flachenhaft-tangentialen, scherend einwirkenden Kraft gegen die Kopfschwarte gestellt. In der Folge entwickelte sich ein ausgedehntes, uber die Suturen reichendes subgaleales Hamatom, das makromorphologisch von einem lokal begrenzten Kephalhamatom abgrenzbar war. Kraftiges Reisen an den Haaren kam in der Befundkonstellation am ehesten als verursachend in Betracht.
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