Implantierbarer Kardioverter-/Defibrillator: Langzeitstabilität der Defibrillationsschwelle mit einer unipolaren Elektrodenkonfiguration („Active-Can“)

2000 
Die Mehrzahl der Neuimplantationen aller Kardioverter-/Defibrillator-Systeme erfolgt heute ohne Thorakotomie mit endovenosen Elektrodensystemen. Fur epikardiale Systeme wurde die Langzeitstabilitat fur die Defibrillationsschwelle (DFT) eingehend untersucht. Fur den Verlauf der DFT bei transvenoser Implantationstechnik liegen bisher widerspuchliche Ergebnisse vor. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die akute und chronische Defibrillationseffektivitat bei Patienten mit implantierbarem Defibrillator und „Active-Can“-Elektrodenkonfiguration im Langzeitverlauf uber 12 Monate zu vergleichen. Die bei Implantation des Defibrillators mit einem endokardialen Elektrodensystem erreichte Defibrillationseffektivitat wurde postoperativ vor Entlassung aus der Klinik, nach 3, 6 und 12 Monaten erneut bestimmt. Das Patientenkollektiv bestand aus 8 Frauen und 38 Mannern mit einem mittleren Alter von 57,2±13,2 (22–76) Jahren. Die mittlere linksventrikulare Ejektionsfraktion betrug 43,8±16,9 (15–82)%. Der uberwiegende Anteil der Patienten hatte eine koronare Herzerkrankung (67,4 %); acht Patienten hatten eine dilatative Kardiomyopathie.¶ Bei 39 Patienten wurde die DFT zu den geplanten funf Testzeitpunkten bestimmt. Die mittlere DFT bei Implantation betrug 9,2±5,9 Joule (J), postoperativ vor Entlassung 7,6±4,8 J, bei der 3-Monats-Kontrolle 8,6±5,7 J, nach 6 Monaten 8,1±6,0 J und nach 12 Monaten 8,6±5,8 J. Die DFT vor Entlassung war signifikant niedriger als bei Implantation (7,6 J versus 9,2 J; p=0,021). Zwischen der DFT bei Implantation und der DFT bei der 3-Monats-Kontrolle und im weiteren Verlauf bestand kein signifikanter Unterschied (9,23 versus 8,56; p=0,291). In der Multivarianz-Analyse zeigte sich fur die DFT eine zeitliche Abhangigkeit, die durch den signifikanten Abfall der DFT zum Zeitpunkt der Entlassung bedingt ist. Diese Verringerung der DFT hatte keinen Einfluss auf die Stabilitat der Defibrillationsschwelle.¶ Bei ICDs mit einem „Active-Can“-Elektrodensystem erlaubt somit die intraoperativ bestimmte Defibrillationsschwelle eine gute Vorhersage der chronischen Defibrillationseffektivitat.
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