Die posttraumatische Dystonie Ein Überblick und gutachterliche Aspekte
2001
Die Dystonie als Folge eines Traumas verdient mehr Aufmerksamkeit als bisher, insbesondere unter dem Aspekt der neurologischen Begutachtung. Dystonien konnen nach zentralen oder peripheren Traumen auftreten, wobei die zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen weitgehend unklar sind. Hemidystonien nach schwerem Schadel-Hirn-Trauma werden auf kontralaterale Stammganglienlasionen, besonders des Putamens, zuruckgefuhrt. Fokale und segmentale Dystonien treten nach unterschiedlichen peripheren Verletzungen auf. Hier werden pathogenetisch zentrale Reorganisationsphanomene als Folge einer gestorten Afferenz angenommen. Klinisch unterscheiden sich posttraumatische Dystonien von den idiopathischen Formen u. a. durch begleitende Schmerzen und Lokalsyndrome, durch Bewegungseinschrankungen bis zu fixierten Fehlstellungen und durch ein schlechtes Ansprechen auf konventionelle Pharmakotherapie. Hinsichtlich der neurologischen Begutachtung ist das Erkennen und Sichern der Diagnose anhand klinischer und elektromyographischer Kriterien substanziell. Zur Frage der Kausalitat sind das Ausmas der Verletzung sowie der zeitliche und anatomische Bezug der Bewegungsstorung zum Trauma zu beachten.
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