„Bedeutsame Momente“ in der Therapie : Mikroprozessforschung im Spannungsfeld zwischen quantitativen und qualitativen Methoden am Beispiel der Systemischen Paartherapie

2016 
Dass Paartherapien wirksam sind, belegen zahlreiche Studien. Viel zu wenig ist allerdings uber die Wirkmechanismen von Therapie bekannt. Prozessforschung kann helfen besser zu verstehen, was in Therapien eigentlich geschieht. Sie mochte Therapeutinnen konkrete Anhaltspunkte an die Hand geben, wie sie Augenblick fur Augenblick ihre Entscheidungen uber das Vorgehen im Sitzungsverlauf treffen konnen. Der Artikel gibt Einblick in die Inhalte eines abgeschlossenen Promotionsprojekts. Vor dem Hintergrund systemisch-konstruktivistischer Epistemologie und Modellbildung naherte sich dieses dem therapeutischen Prozess uber dreiminutige Therapieabschnitte, die detailliert qualitativ und quantitativ beforscht wurden. Einbezogen wurden Daten auf unterschiedlichen zeitlichen Auflosungsebenen (von Hundertstelsekunden uber Minuten. Therapiestunden, Tage, Wochen und Monate) und aus unterschiedlichen Blickwinkeln (Innenperspektive. Ausenperspektive. Prozessmessungen). An der praktischen Umsetzung eines solchen Forschungsparadigmas wird sein Potenzial fur das Generieren praxisrelevanter Erkenntnisse erkennbar. Es wird deutlich, dass die Definition der „Bedeutsamkeit“ eines Moments in der Therapie aus systemischer Sicht immer an den Standpunkt einer Beobachterin geknupft bleibt.
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