Paraneoplasien der Haut in der gynäkologischen Onkologie

2021 
Gynakologische Tumorerkrankungen konnen sich durch kutane Erkrankungen als paraneoplastische Syndrome der Haut ausern. Obligate kutane Neoplasien sind im Unterschied zu fakultativen Neoplasien immer mit einer malignen Erkrankung assoziiert. Sie konnen zeitgleich mit dem oder zeitversetzt zum malignen Geschehen auftreten. Haufig zeigen Paraneoplasien auch eine ungewohnliche Therapieresistenz. Somit konnen sie Fruhsymptome einer malignen Erkrankung darstellen, die entsprechend fruhzeitig behandelt wird. Pathogenetisch handelt es sich bei Paraneoplasien der Haut um Hautveranderungen, die durch Autoantikorperbildung gegen Karzinome induziert werden und durch Kreuzreaktionen mit der Basalmembranzone der Haut entstehen; es resultieren immunologische Reaktionen gegen Strukturen in der Haut, die durch Freisetzung von Hormonen oder Mediatoren sowie Antigenen aus dem Karzinom hervorgerufen werden. Meist heilen die kutanen Paraneoplasien mit erfolgreicher Tumortherapie ab und benotigen keine spezifische Therapie, wie z. B. die Acanthosis palmaris („tripe palms“) oder die Hypertrichosis lanuginosa acquisita, die lediglich diagnostische Bedeutung haben. Andere, vor allem immunologisch vermittelte Paraneoplasien, wie z. B. der paraneoplastische Pemphigus oder die paraneoplastische Dermatomyositis, sollten auch simultan zur Tumortherapie behandelt werden. Verschiedene paraneoplastische kutane Manifestationen konnen bei einer begleitenden onkologischen Grunderkrankung gleichzeitig auftreten (z. B. Kombination aus Acanthosis palmaris und Acanthosis nigricans maligna).
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