Intrinsisch photosensitive retinale Ganglienzellen

2021 
Melanopsin exprimierende, intrinsisch-photosensitive retinale Ganglienzellen (ipRGCs) bilden neben Stabchen und Zapfen die dritte Klasse von retinalen Photorezeptoren. Diese kleine, heterogene Zellfamilie vermittelt ein weites Spektrum an Aufgaben uberwiegend des nicht-bildformenden Sehens. Diese Arbeit soll einen Einblick in das aktuelle Verstandnis der Funktion und der funktionellen Diversitat der ipRGCs geben sowie klinisch und translational relevante Aspekte beleuchten. Narrative Ubersichtsarbeit. ipRGCs machen etwa 1–2 % aller retinalen Ganglienzellen aus und bilden dabei 6 spezialisierte Subtypen. Mit ihrem Photopigment Melanopsin sind sie in der Lage, unabhangig von synaptischem Input Lichtinformationen an das Gehirn weiterzuleiten oder lichtabhangig zu modifizieren. Je nach Subtyp vermitteln sie so nichtvisuelle Aufgaben wie die Synchronisation der inneren Uhr oder den Pupillenreflex, greifen aber auch in das bildformende System ein. ipRGCs weisen eine differenzielle Widerstandskraft gegenuber Optikusschadigung auf, was sie zu einem attraktiven Studienobjekt fur die Entwicklung neuroprotektiver Therapieansatze macht. Melanopsin ruckt zudem als optogenetisches Werkzeug, etwa in der prosthetischen Gentherapie, in den Fokus. Haufige klinische Beobachtungen lassen sich nur mit Kenntnis des ipRGC-Systems verstehen. Ihre neuronale Vernetzung und die intrazellulare Signalverarbeitung sind Gegenstand aktiver Forschung, die neue translationale Ansatze hervorbringt.
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