Artdiagnostik bei Parotistumoren mittels MRT: Genügen die etablierten Dignitätskriterien und finden sich neue?

2007 
Ziele: Aufgrund Heterogenitat und Raritat der Parotistumoren ist deren Dignitatsbeurteilung unsicher. Wie hoch ist die aktuelle MR-morphologische Vorhersagesicherheit und gibt es Kriterien fur eine verbessere Diagnostik? Methode: Retrospektiv wurde die gesamte Dokumentation von 35 konsekutiven Patienten (mannlich: 20; weiblich: 15; mittleres Alter: 56,6 Jahre) mit Parotistumoren vor Parotidektomie ausgewertet, bei denen praoperativ T1w-, T2w- und TIRM-Sequenzen sowie T1w-Sequenzen nach Kontrastmittelgabe (KM) an einem 1.5-T MRT aquiriert wurden. Alle Studien wurden erneut im Konsens von 2 erfahrenen, bis auf Alter und Geschlecht, geblindeten Radiologen nach folgenden Kriterien gelesen und die Dignitat bestimmt: Signalverhalten sowie Binnen-/Randarchitektur vor und nach KM, Lokalisation, Volumen, Bilateralitat, invasives Verhalten und Lymphknoten. Die Ergebnisse wurden mit den initialen Befunden, der Histologie (n=35) und der intraoperativen Dokumentation verglichen. Ergebnis: 24 benigne, 11 maligne Parotisveranderungen wurden histologisch verifiziert: pleomorphes Adenom (n=13), Warthin-Tumor (n=7), Mukoepidermoid-Karzinom (n=2), Azinuszell-Karzinom (n=2), Plattenepithelkarzinom (n=2), onkozytare Hyperplasie (n=2), Lymphom (n=1), Spinaliom (n=1), Papillom (n=1), Sialadenose (n=1), Carcinoma ex-pleomorphes-Adenom (n=1), adenoidzystisches Karzinom (n=1), undifferenziertes Karzinom (n=1). Maligne Lasionen unterschieden sich signifikant von benignen: Randunscharfe vor (50%/4%), nach KM (63%/14%), Lokalisation in beiden Lobi (54%, 4%), Invasion der Kutis und perineurale Ausdehnung (45%, 0%), nicht signifikant: T1-hypointens (81%, 63%), T2- hypointens (73%/, 71%), TIRM-hyperintens (64%, 71%), unilokular (72%, 79%), zystisch (45%, 54%), Volumen (9,3ml, 4ml). Die Dignitat wurde initial richtig beurteilt bei 24/35 (69%), in der Reevaluation bei 29/35 Patienten (83%). Schlussfolgerung: Die Dignitat von Parotistumoren ist allein anhand des Signalverhaltens nicht sicher beurteilbar. Malignitat ist hochwahrscheinlich bei Randunscharfe, Ausdehnung in beide Lobi sowie Invasion der Kutis oder perineuraler Ausdehnung. Korrespondierender Autor: Waldherr C Universitatsklinik Bern, Inselspital, Institut fur Diagnostische, Interventionelle und Padiatrische Radiologie, Freiburgstr., 3010, Bern E-Mail: christian.waldherr@insel.ch
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