Diabetische Neuropathien – Aktuelle Aspekte zu Diagnostik und Therapie

2013 
Die diabetische Neuropathie betrifft etwa ein Drittel der Patienten mit Diabetes mellitus. Die haufigste Form stellt die distal-symmetrische sensomotorische Polyneuropathie dar. Ebenfalls haufig ist die autonome Neuropathie, die jedoch oft nicht diagnostiziert wird. Seltenere Formen sind die diabetischen fokalen Neuropathien und Mononeuropathien und die diabetische Radikuloplexopathie (diabetische Amyotrophie). Patienten mit Diabetes mellitus sollten regelmasig auf Symptome einer Polyneuropathie untersucht werden, da diese einen wichtigen Risikofaktor fur die Entwicklung eines diabetischen Fussyndroms darstellt. Bei Diskrepanzen zwischen Verlauf und Schwere der Neuropathie mit den Parametern des Diabetes ist besonderes Augenmerk auf die Abgrenzung gegenuber alternativen Ursachen einer Polyneuropathie zu legen, um behandelbare andere Polyneuropathien, wie z. B. die chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie mit oder ohne Paraproteinamie nicht zu ubersehen. Eine rein sensibel-schmerzhafte neuropathische Symptomatik kann auch durch eine funikulare Myelose infolge Vitamin-B12-Mangel imitiert werden. Die einzige kausale Therapieoption der diabetischen Neuropathie stellt die Optimierung der Blutzuckereinstellung dar, deren Nutzen v. a. bei Typ-1-Diabetikern gesichert ist. Fur die symptomatische Therapie neuropathischer Schmerzen stehen eine Reihe wirksamer Medikamente zur Verfugung, welche eine Schmerzlinderung, jedoch keine Schmerzfreiheit bewirken. Zugelassen zur Therapie schmerzhafter diabetischer Polyneuropathien sind Pregabalin, Gabapentin, Duloxetin und Amitriptylin. Die symptomatische Therapie der autonomen diabetischen Neuropathie richtet sich nach dem betroffenen Organsystem.
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