GnRH-Antagonisten in der Behandlung des Uterus myomatosus

2020 
GnRH(Gonadotropin-releasing Hormon)-Agonisten haben sich zu etablierten Medikamenten fur die Behandlung der sexualsteroidabhangigen Erkrankungen Endometriose und Uterus myomatosus entwickelt. Wahrend bei letzteren ihre Verwendung im Laufe der Jahre an Bedeutung verloren hat und ihre Anwendung sich mittlerweile weitestgehend auf Falle von schwerer Anamie oder sehr grosen Myomen als primar-systemische Therapie vor einer Operation beschrankt, wurden sie bei der Endometriose als postoperative Behandlungsoption teilweise durch Gestagene ersetzt. In beiden Fallen machten die schwerwiegenden Nebenwirkungen des Sexualsteroidentzugs eine Langzeitbehandlung unmoglich. Peptidische GnRH-Antagonisten, die aufgrund der durch sie induzierten klassisch kompetitiven Rezeptorblockade dosisabhangig wirken, machten es moglich, eine verbleibende Ostradiolsekretion zu erhalten. Diese antagonistisch wirkenden GnRH-Analoga erlauben also eine Titration der Ostradiolserumkonzentrationen im Rahmen eines sog. therapeutischen Fensters. Basierend auf diesen alteren Ergebnissen eroffnet nun das Auftreten nichtpeptidischer, oral aktiver GnRH-Antagonisten vollig neue Wege bei der Behandlung von benignen sexualsteroidabhangigen Erkrankungen. Offensichtlich bestehen grose Erwartungen an die Verwendung dieser neuen Arzneimittel auch bei der Behandlung von Uterusmyomen, sowie bei ihrer Verwendung in Protokollen zur kontrollierten Stimulation der Eierstocke im Rahmen der assistierten Reproduktion. Bei all diesen Indikationen sind die Flexibilitat und die Moglichkeit der dosisabhangigen Beeinflussung der von den GnRH-Antagonisten verursachten therapeutischen Wirkung von groster Bedeutung. Langfristige Erfahrungen, auch hinsichtlich moglicher Nebenwirkungen und Komplikationen, mussen jedoch abgewartet werden.
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