Die paraspezifische Wirksamkeit von Antigenen

1978 
Schutzimpfungen zwingen den Organismus zu einer Auseinandersetzung mit den Antigenen. Es kommt in der Regel zu einer Stimulation des Immunsystems, wobei bestimmte Antigene selektiv auf die T-Lymphocyten einwirken (z. B. Pox-Virus-Antigene), andere auf das die humoralen Antikorper produzierende B-Zellensystem der Immunocyten (Toxoid-Impfstoffe). Eine funktionelle Lahmung des Immunsystems (Immunparalyse; „Negative Phase“), meist passager und zeitlich begrenzt, kann im Tierexperiment durch die uberdosierte Verarbreichung von Antigenen erzwungen werden. Bei corpuscularen Antigenen mussen die Antigene in Makrophagen aufgenommen und degradiert werden; diese Leistung (Phagocytose) ist mit einer Reihe biochemischer Prozesse verbunden. Hierbei kommt es zur Freisetzung von Mediatorsubstanzen, wie den Leukotaxinen, den Prostaglandinen, Histamin, Katecholaminen, um nur einige Beispiele zu nennen. Einige dieser Substanzen bedingen erhebliche Ruckwirkungen auf den gesamten Organismus, auf das Kreislaufsystem (Katecholamine, Prostaglandine), auf die Temperaturregulation (Pyrogene), und sie konnen ihrerseits wieder im Zuge einer Ruckkoppelung andere Teile des Immunsystems beeinflussen. So hemmt z. B. Histamin die sog. „Helfer-Zellen“ der T-Lymphocyten-Reihe. Ist das Antigen in den Makrophagen aufgenommen, so erfolgt die weitere Informierung des Immunsystems, vor allem der kleinen Lymphocyten.
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