Verdi auf dem Weg zum Spätwerk Zwei Ouvertüren im Spannungsfeld zwischen Instrumentalmusik und Oper

2016 
La Forza del destino, 1862 in St. Petersburg uraufgefuhrt, wurde fur die Mailander Neuinszenierung von 1869 uberarbeitet und durch eine vollig neu komponierte Ouverture erganzt. Ende des Jahres 1871 erweiterte Verdi das bekannte AidaVorspiel zu einer grosen „Sinfonia". Sie stand zur Urauffuhrung in Kairo noch nicht zur Verfugung, sollte aber moglicherweise bei der europaischen Premiere am 8. Februar 1872 in Mailand oder im April desselben Jahres in Parma erklingen. Die Ouverture zu La Forza del destino avancierte zum festen Bestandteil der Oper selbst, zumal die spatere Fassung der fruheren in den meisten Inszenierungen vorgezogen wurde und wird. Im Gegensatz dazu ist die Azdtf-Sinfonia fast vollig unbekannt geblieben. Verdi zog sie zuruck; es kam zu keiner offentlichen Auffuhrung zu seinen Lebzeiten. In der Sekundarliteratur wird sie hochst selten erwahnt. Bernardino Molinari, Arturo Toscanini (beide 1940) und Claudio Abbado (1977) haben sich der Existenz dieses Werkes erinnert und es aufgefuhrt wohl eher aus Experimentierfreude und ohne viel Hoffnung, es wiederbeleben zu konnen. Erst seit einigen Jahren steht eine Druckfassung, herausgegeben von Pietro Spada, zur Verfugung1. Sie „bezieht sich, da die Urschrift nicht vorliegt, auf eine private handschriftliche Kopie aus der Entstehungszeit des Werkes und auf das aufmerksame Anhoren der Registrierung der Auffuhrung Toscaninis" 2. Andere Quellen als die von Spada genannten sind offenbar derzeit nicht zuganglich3.
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