Genderaspekte in der Motivation von kardiologischen RehabilitandInnen – eine Studie in der Herz-Kreislauf-Sonderkrankenanstalt Bad Ischl

2011 
Einleitung: Kardiovaskulare Erkrankungen sind weltweit die haufigste Todesursache in Industriestaaten. Die Ursache ist zumeist im Lebensstil begrundet. Lebensstilmodifikation hat sowohl in der Pravention als auch in der Rehabilitation, hochste Prioritat. Fur die langfristige Umsetzung rehabilitativer Masnahmen, bedarf es einer hohen Motivation der Betroffenen. Es wurden viele Motivationstheorien entwickelt, wobei im Kontext der Rehabilitation jene relevant sind, die verdeutlichen wie Individuen dazu motiviert sind, eine Leistung zu erbringen. Die Leistung liegt hierbei bei einer gewissenhaften Durchfuhrung therapeutischer Rehabilitationsmasnahmen, wie die Ernahrungsumstellung hinsichtlich einer gesunden Ernahrung. Diese Arbeit stutzt sich auf die Theorie des Rubikon-Modells der Handlungsphasen nach Heckhausen (1989). Methoden: Diese nicht-reprasentative Studie sollte untersuchen, ob PatientInnen (6 Frauen und 39Manner, mittleres Alter 65,9±9,2 Jahre, Anforderungsprofil: kardiologische Grunderkrankung, zumindest dreiwochiger Reha-Aufenthalt, Teilnahme an einer Ernahrungsschulung, keine mentale Retardierung) genderspezifisch den Rubikon hinsichtlich der Realisierung einer Ernahrungsumstellung am Ende des Reha-Aufenthaltes uberschreiten und inwiefern sie die Entscheidung getroffen haben, eine gesunde Ernahrung auch zu Hause umzusetzen. Zu Beginn und am Ende des Reha-Aufenthaltes wurde ein standardisierter Fragebogen zur Erfassung der Motivation (PAREMO-20) eingesetzt, erganzt mit Fragestellungen zum Uberschreiten des Rubikons hinsichtlich einer Ernahrungsumstellung. Ergebnisse: Weibliche und mannliche StudienteilnehmerInnen waren zu Beginn der Reha gleich stark motiviert und entschlossen, ihre Ernahrungsgewohnheiten zu verbessern (kein signifikanter Unterschied). In den anderen Skalenbereichen wiesen die Frauen (wegen der geringen Fallzahl) keine signifikanten Veranderungen hinsichtlich einer Motivationssteigerung auf. Manner zeigten einen signifikanten Ruckgang bei der Skepsis gegenuber Reha-Masnahmen (p≤0,05) und eine Reduktion korperbedingter Einschrankungen (p≤0,05), dies ist durchaus wunschenswert, da dadurch eine langfristige Umsetzung rehabilitativer Masnahmen, folglich eine Lebensstilanderung, gefordert wird. Schlussfolgerung: Ein routinemasiger Einsatz des PAREMO-20 oder ahnlicher Verfahren in Reha-Zentren ware im Hinblick darauf, ob RehabilitandInnen uber gunstige oder ungunstige motivationale Voraussetzungen verfugen, wunschenswert.
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