Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Entwicklung vaskulärer und renaler Schäden in Mäusen bei gleichzeitiger Defizienz von Apolipoprotein E und Integrin alpha 8

2020 
Hintergrund und Ziele: Mause mit Apolipoprotein E-Defizienz (ApoE-/-) entwickeln Dyslipidamie und Atherosklerose. Tierexperimentelle Untersuchungen konnten zeigen, dass der zusatzliche Knockout des Integrin α8 (Itga8-/-) zur Entwicklung renaler Lasionen fuhrt. Um geschlechtsspezifische Unterschiede in der Entwicklung von Atherosklerose und renalen Schaden zu erforschen, wurde ein Modell mit ApoE- und Itga8-defizienten Mausen (ApoE-/- Itga8-/-) genutzt. Ziel war es zu prufen, ob das weibliche Geschlecht im vorliegenden Modell bezuglich vaskularer und renaler Schaden protektiv wirkt. Methoden: Fur das Modell wurden ApoE-/- und Itga8-/- Mause ruckgekreuzt. Es wurden Aorta und Nieren von 12 Monate alten Mausen verwendet. Uber immunhistochemische Farbungen und PCR wurden Marker der Inflammation und Fibrose sowie der Stressantwort des endoplasmatischen Retikulums (ER) ausgewertet. En face-Praparationen der Aorta wur-den mit Sudan IV Farbung auf Lipidablagerungen und mit von Kossa Farbung auf Kalzifizirungen untersucht. Ergebnisse und Beobachtungen: ApoE-/-Itga8+/+ Weibchen entwickeln bei niedrigerem Korpergewicht und Serum-Triglycerid- sowie ahnlichen Cholesterolwerten starker ausgepragte atherosklerotische Lasionen und aortale Kalzifizierungen als Mannchen gleichen Genotyps. ApoE-/- Itga8-/- Mannchen weisen eine verstarkte Glomerulosklerose, eine erhohte renale Infiltration durch Entzundungszellen und erhohte Serum Harnstoff-Werte sowie eine reduzierte glomerulare Zellproliferation auf. Bei Weibchen desselben Genotyps fanden sich signifikant geringere renale Alterationen. Es zeigte sich eine niedrigere renale Interleukin-6- und Kollagen I- sowie eine erhohte Osteopontinexpression bei vergleichbaren Expressionsniveaus der untersuchten ER-Stress-Marker. Schlussfolgerungen: In dem vorliegenden Modell ist das weibliche Geschlecht ein Risikofaktor fur die Entwicklung von schwerwiegenderen atherosklerotischen Lasionen trotz niedrigerer Serumfettwerte als bei Mannchen. Gleichzeitig sind Weibchen vor renalen Lasionen geschutzt und zeigen abgeschwachte renale Entzundungsreaktionen und bindegewebigen Umbau. So scheint sich das Geschlecht unterschiedlich auf vaskulare und renale Lasionen auszuwirken.
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