Das Terroranschlagtrauma – eine eigene Entität des Polytraumas

2017 
Die Inzidenz von Terroranschlagen steigt weltweit, und Attentate gehoren mittlerweile leider auch in westeuropaischen Metropolen zur permanenten Bedrohung. Das Terroranschlagtrauma stellt dabei aufgrund seiner Komplexitat hochste Anspruche an die Strategie der chirurgischen Versorgung. Die Kombination aus verschiedenen Mechanismen, Explosions- und Schussverletzungen, mit den kennzeichnenden Druck(„blast“)-Schadigungen und dem hohen Anteil an penetrierenden Verletzungen und gleichzeitigen Verbrennungen sind charakteristisch. Anders als in militarischen Konflikten ist mit Verletzten jeden Alters und ohne ballistischen Korperschutz (Schutzwesten/„body armor“) zu rechnen. Fur die Lageeinschatzung und die zu erwartenden Verletzungsmuster sind die Art und die ortlichen Gegebenheiten eines Anschlags von Bedeutung. So fuhren Selbstmordattentate zu mehrfach hoheren Todesopfer- und Verletztenzahlen. Explosionsverletzungen auf freier Flache fuhren zu anderen Verletzungsschwerpunkten als in geschlossenen oder halbgeschlossenen Raumen. Grundlage der innerklinischen Versorgung von Terroropfern sind die Behandlungsprinzipien des Advanced Trauma Life Support (ATLS®) sowie bei auslosenden Faktoren die Damage-Control-Strategien. Um Kliniken und Chirurgen in Deutschland auf derartige Szenarien vorzubereiten und auszubilden, sind mittlerweile verschiedene Kursformate der Deutschen Gesellschaft fur Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Gesellschaft fur Unfallchirurgie (DGU) etabliert.
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