Entwicklung mineralogischer Proxies in Permafrostablagerungen (Böden, tiefere Sedimente) während pleistozäner Klimaschwankungen
2017
Klimabedingte Veranderungen werden insbesondere fur die arktischen Regionen mit ihren riesigen Dauerfrostgebieten prognostiziert. Dabei wirken sich die aktuellen Temperaturerhohungen auf viele Bereiche innerhalb der Kryosphare aus und beeinflussen auch pedogene und biogeochemische Prozesse in Permafrost-beeinflussten Landschaften, die sich in den Boden und Ablagerungen widerspiegeln und als charakteristische Merkmale dieser Schwankungen gedeutet werden konnen. Das Pleistozan ist gekennzeichnet durch den Wechsel mehrerer Interglaziale, Glaziale sowie in letzteren auftretende Interstadiale und stellt somit ein reprasentatives Klima-Archiv dar. Im Boden enthaltene Minerale reagieren auf extrem kalte Bedingungen, indem sie ihre Oberflachenstrukturen verandern oder sich aufgrund von Frostverwitterung anreichern. Sobald sich die Klimabedingungen andern und es warmer wird, kommt es zu Umwandlungen oder zur Losung von mineralischen Komponenten. So konnen unterschiedliche Verteilungen verschiedenartiger Eisenoxide sowie charakteristische Oberflachenstrukturen von Quarzkornern signifikante Hinweise auf die klimatischen Bedingungen zum Zeitpunkt der Pedogenese geben. Durch den Abgleich verschiedener mineralogisch-bodenkundlicher Analyseverfahren von pleistozanem Bodenmaterial aus der sibirischen Republik Sacha (Jakutien) mit holozanen Referenzwerten aus Permafrostboden sollen Proxies ermittelt werden, die den Verlauf der Umwelt- und Klimaanderungen anzeigen. Erste Befunde zur Mineralzusammensetzung und deren Erscheinungsformen sowie zur Oxidverteilung fur sibirische Permafrostablagerungen werden vorgestellt.
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