Übergänge nach der Sekundarstufe I: „Korrekturen von zugewiesenen Bildungswegen“, aber Resultat langgehegter Bildungsaspirationen?

2019 
Im Deutschfreiburger Bildungssystem (Schweiz) basiert die Zuweisung nach der Grundschule (fast) ausschlieslich auf einem standardisierten Leistungstest und einer Lehrerempfehlung. Hier getroffene Entscheidungen konnen an der nachsten Ubertrittsschwelle korrigiert werden. Der vorliegende Beitrag untersuchte, inwieweit sowohl das Nachholen der Hochschulreife („Aufwartskorrektur“) als auch das vorzeitige Verlassen des Weges zur Hochschulreife („Abwartskorrektur“) zwar „Korrekturen zugewiesener Bildungswege“ darstellen, aber gleichzeitig Resultat langgehegter Aspirationen sind. Zusatzlich wurde die Bedeutung von Aspirationen fur die Zuweisung nach der Grundschule und den Schulerfolg (Noten in Klasse 9) untersucht. Die Datenbasis bildete die Vollerhebung zweier Ubertrittsjahrgange (N = 1219) an deutschsprachigen Schulen im Kanton Freiburg. Die Ergebnisse der (logistischen) Regressionsmodelle zeigten, dass die Aspirationen von Eltern und Kindern (gemessen in der Grundschule) die Korrekturen am Ende der Sekundarstufe I und den Schulerfolg in der 9. Klasse vorhersagten. Der Ubergang nach der Sekundarstufe I stellt zwar die „Korrektur von zugewiesenen Bildungswegen“ dar, aber ist gleichzeitig das Resultat langgehegter Aspirationen.
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