ÜBER DIE HISTIDINVERBINDUNGEN IN MUSKULATUR UND GESAMTHIRN VON ROBBEN CALLORHINUS URSINUS, PHOCA RICHARDII PRIBILOFENSIS SOWIE MIROUNGA ANGUSTIROSTRIS

1967 
Es ist heutezutage von allen Seiten in grosstem Umfange geltend gemacht worden, dass das Lebewesen seinen Ursprung von dem Meer genommen hat. Aus dem Urtier kam das Lebewesen in der zusammengesetzteren Gestalt nach und nach zum Vorschein. Bald ist irgend ein Tier abgestorben, bald in Ozean im Leben geblieben, indem irgend anderes Tier sich im Susswasser oder auf dem Lande niedergelassen ist. Qualitativer Milieuwechsel gang mit unzahligen Umwandlungen der Lebensgewohnheiten fortwahrend einher. Es stellt sich heraus, class die Muskulatur der Wirbeltiere verschiedene Dipeptide in reichlicher Menge charakteristischerweise enthalt. Die Muskeln der Tiere von Amphibien aufwarts enthalten fast gewisse Dipeptide. Was die Muskeln der Fische anbetrifft, enthalten dieselben von Bonitfisch and Thunfisch u.a. (1-3) Anserin, Aalmuskeln (3-5) hohe Mengen Carnosin, aber es hat sich dadurch gekennzeichnet, dass andere Fische Dipeptide nur in kleinem Masse oder kaum enthalten. Abgesehen von Walen (6, 7), zum Saugetier gehorig, und von Seeschlangen (8), zum Reptil gehorig, kommt es uns vor, als ob die Tiere, welche gewisse Dipeptide in den Muskeln enthalten, ihr ganzes Leben hindurch vornehmlich auf dem Lande leben. Um Anhalt fur eine physiologische Wirkung von diesen Dipeptiden zu finden, wurden in hiesigem Institut ihre pharmakologischen Untersuchungen und die uber ihre Verteilung im tierischen Organismus dauernd durchgefuhrt. Darauf wurden die Wirkungen des Carnosins und seiner Methylverbindungen, Anserins and Ophidins, auf die Herztatigkeit, den Blutdruck und die Atmung in situ sowie auf das isoliertes Herz am Kaninchen untersucht. Dabei bestand kein Unterschied der Wirkungen in drei Dipeptiden (9, 10). Auch Einflusse der hochgereinigten Dipeptide auf Darm and Uterus wurden am Kaninchen und Meerschweinchen untersucht. Diese Dipeptide zeigten die histaminahnlichen Wirkungen, aber wirkten weit weniger als Histamin. Auch bedeutender Unterschied in ihren Wirkungen konnte nicht nachgewiesen werden. Es hat sich auch herausgestellt, dass Ophidin sich in den Muskeln von Schlangen findet, welche sich nicht nur auf dem Lande, sondern auch im Meer halten (8). Es ist vor allem sehr interessant, dass Ophidin, welches bis jetzt nur aus den Schlangenmuskeln abgetrennt wurde, auch aus anderen Geweben ausser Muskeln isoliert wurde. Namlich konnte Ophidin von uns (6, 11) aus gefrorenem Walpankreas und Walmuskel dargestellt werden. Aber wir durften durch vergleichende Untersuchungen uber Histidin and Histidindipeptide in Muskelextrakten von Fischen auf die Korrelationsbeziehung zwischen ihrem anatomisch Gemeinsamen und der Art der Histidindipeptide einigermassen schliessen (3). In vorliegenden Versuchen haben wir das Vorkommen der Histidindipeptide in Muskulatur und Gesamthirn von Callorhinus ursinus, Phoca richardii pribilofensis und Mirounga angustirostris, zur Ordnung Carnivora und Unterordnung Pinnipedia gehorig, untersucht.
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