Der Neubau der Kanalueberfuehrung Elbeu bei durchgaengiger Aufrechterhaltung der Schifffahrt. Eine besondere planerische Herausforderung unter dem "rollenden Rad" der Deutschen Bahn

2013 
Vorgestellt wird der Neubau der Kanalueberfuehrung bei Elbeu im Zuge des Ausbaus des Mittellandkanals im Rahmen des Projekts 17 der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit. Im Bereich nordwestlich von Magdeburg verlaeuft der Mittellandkanal in einer sogenannten "Hohen Dammstrecke" mit einem Kanalwasserspiegel von circa 15 Metern ueber dem umliegenden Gelaende. Bei Elbeu wird die Hohe Dammstrecke des Kanals ueber die bestehende Haupteisenbahnstrecke von Magdeburg nach Stendal gefuehrt. Das vorhandene Ueberfuehrungsbauwerk muss durch einen Neubau ersetzt werden, da es den modernen Regelprofilen des Kanals und der Deutschen Bahn AG nicht mehr entspricht. Aus den gleichen Gruenden wird auch der Streckenabschnitt des Mittellandkanals in diesem Bereich aufgeweitet. Zur Aufrechterhaltung des Schiffsverkehrs erfolgt zunaechst die Herstellung einer einschiffigen Kanalbruecke als Ausweiche suedlich der bestehenden Ueberfuehrung. Danach wird die alte Kanalueberfuehrung abgebrochen und durch einen zweischiffigen Neubau ersetzt. Im Bereich der Bahnstrecke erstellt man ueber den Gleisen einen nach unten offenen Stahlbetonrahmen. Es entsteht so ein insgesamt 164 Meter langer Bahntunnel unter der Kanalausweiche, dem neuen Kanal und der dazwischenliegenden kleinen Insel. Der Anschluss des Rahmenriegels an den Kanalquerschnitt erfolgt mit Tondichtungen und Steinschuettungen. Entsprechend des einzuhaltenden Lichtraumprofils der Bahn betraegt die lichte Weite zwischen den Rahmenstielen 11,60 Meter. Die 1,60 Meter dicken Rahmenstiele werden ueber Pfahlkopfbalken auf Grossbohrpfaehlen mit einem Durchmesser von 1,80 Meter gegruendet. Wegen der hohen horizontalen Einwirkungen auf den Rahmen sind die Stiele in den Pfahlkopfbalken eingespannt. Trotz dieser Einspannung sind fuer die Bewehrung der Rahmenecke hohe Bewehrungsgehalte mit bis zu 120 Quadratzentimetern je Meter erforderlich. Realisiert wird dieser Bewehrungsgehalt durch eine zweilagige Bewehrung (Durchmesser 28 Millimeter alle 10 Zentimeter). Besondere Herausforderungen an den Bau ergaben sich durch die abschnittsweise Herstellung der einschiffigen und der zweischiffigen Kanalbruecke, insbesondere durch die rueckverankerte Baugrubenwand waehrend des ersten Bauabschnitts. Weitere Ausfuehrungen behandeln den Streckenausbau und die Bahnsperrpausen bei Ausfuehrung der Arbeiten unter dem "rollendem Rad" und gleichzeitiger Aufrechthaltung des Schiffsverkehrs. Die Bauarbeiten der Gesamtmassnahme sind weit fortgeschritten. Mit der Verkehrsfreigabe wird nach etwa 3,5 Jahren Bauzeit fuer den Herbst 2013 gerechnet.
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