Charakterisierung xenoreaktiver Antikörper bei klinischer Anwendung eines xenogenen, bioartifiziellen Leberunterstützungssystems bei Patienten mit akutem Leberversagen

2011 
Einleitung: Das akute Leberversagen ist mit einer hohen Mortalitat verbunden. Die einzig effektive Therapie ist die Lebertransplantation. Der Mangel an Spenderorganen jedoch stellt eine Limitation in der Behandlung dar. Der Einsatz eines bioartifiziellen Leberunterstutzungssystems (BAL) auf der Basis von Schweinehepatozyten, stellt eine mogliche Therapieoption zur Behandlung des akuten Leberversagens, bzw. zur Uberbruckung bis zur allogenen Lebertransplantation dar. Die hyperakute Abstosungsreaktion, bedingt durch praformierten xenoreaktiven Antikorper (XAK), zwischen Spender- und Empfangerspezies ist noch nicht ganzlich verstanden. In dieser Studie wurden vier Patienten mittels BAL behandelt und die Reaktion der xenoreaktiven Antikorper untersucht. Methoden: Insgesamt 14 Behandlungen wurden mit dem BAL durchgefuhrt. Die, bei der Behandlung verwendeten Schweinehepatozyten wurden auf gebundene XAK der Gruppen IgM, IgG, IgG1-4 mittels immunhistochemischer Farbung untersucht. Patientenserum wurde vor, zur Mitte, und am Ende der Behandlung abgenommen und auf IgM-, IgG–XAK mittels Zell-ELISA, sowie mittels Durchfluszytometrie zusatzlich fur die Subklassen IgG1-4 untersucht. Ergebnisse: Nach der Behandlung liesen sich auf den Schweinehepatozyten IgM, IgG, sowie deren Subtypen IgG2 und IgG4 nachweisen. Die Serumkonzentrationen fur xenoreaktives IgM, IgG, IgG2 fielen in der ersten Halfte der Behandlung signifikant ab. Fur IgG4 kam es zu keiner signifikanten Konzentrationsveranderung wahrend der Behandlung. Fur alle Patienten zeigte sich zu Beginn der ersten Behandlung eine individuell unterschiedliche Serumkonzentration an XAK. Zusammenfassung: Fur die hyperakute xenoreaktive Abstosungsreaktion in einem BAL sind Antikorper der Klasse IgM, IgG, IgG2 und IgG4 verantwortlich. Die Bindung dieser Antikorper an die Schweinehepatozyten hat eine Konzentrationsminderung von IgM, IgG und IgG1 im Patientenserum zur Folge. Fur IgG4 ohne Konzentrationsveranderung kann ein vermutliches Reboundphanomen aufgrund einer fruheren Antigenexposition diskutiert werden. Die Unterschiedlichen Ausgangskonzentrationen fur XAK sind als Ausdruck einer individuellen fruheren Antigenexposition zu erklaren.
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