Öffentlichkeitsorientierung von Wissenschaftsinstitutionen und Wissenschaftsdisziplinen

2017 
Die Qualitat der Wissenschaftskommunikation in Deutschland ist Gegenstand intensiver Debatten. Empirische Daten zu Inhalt und Umfang insbesondere der institutionellen Wissenschaftskommunikation und -PR sind jedoch rar. Ausgehend von der Medialisierungsthese prasentiert dieser Beitrag Befunde einer deskriptiven Langsschnittstudie zu Pressemitteilungen von Forschungseinrichtungen, die vom „Informationsdienst Wissenschaft“ (idw) im Zeitraum von 1995 bis 2015 verbreitet wurden. Die quantitative Analyse der mehr als 300.000 Pressemitteilungen erfolgte in interdisziplinarer Kooperation mit Methoden aus der Informatik, Statistik und Kommunikationswissenschaft. Dabei wurde neben dem zeitlichen Verlauf nach verschiedenen Typen von Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Disziplinen differenziert. Die Befunde stutzen die Annahme einer zunehmenden Offentlichkeitsorientierung der Forschungsinstitutionen insbesondere fur den Zeitraum 1995 bis 2008, zeigen jedoch deutliche Unterschiede je nach Art der Institution oder Fachdisziplin. Starke Anwendungsorientierung in der Forschung geht mit einer intensiveren PR-Tatigkeit einher. Auch stutzen die Befunde die theoretische Annahme des Medialisierungskonzepts, dass das Ausmas der Offentlichkeitsorientierung von Forschungseinrichtungen von der Fachdisziplin abhangt. Die Themenfelder Medizin und Gesundheit sind, ahnlich wie im Wissenschaftsjournalismus, auch in der Wissenschafts-PR vorherrschend.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    30
    References
    13
    Citations
    NaN
    KQI
    []