Aktuelle WHO-Klassifikation des weiblichen Genitale

2021 
Die neue WHO-Klassifikation der Tumoren des weiblichen Genitale bringt einige, insbesondere prognostisch und therapeutisch relevante Anderungen mit sich: Es erfolgt eine Ruckkehr zum Begriff Borderlinetumor. Implantate werden wieder wie fruher unterteilt in nichtinvasive Implantate vom epithelialen oder vom desmoplastischen Typ. Invasive extraovarielle Implantate werden als low-grade seroses Karzinom (LGSC) klassifiziert. Die ehemaligen seromuzinosen Karzinome gehoren jetzt zu den endometrioiden Karzinomen (seromuzinoser Subtyp). Neue Entitaten der Ovarialkarzinome sind das Mesonephric-like-Adenokarzinom, das undifferenzierte und dedifferenzierte Karzinom sowie das gemischtes Karzinom. Die Klassifikation der neuroendokrinen Neoplasien erfolgt unabhangig ihrer Lokalisation analog der pulmonalen und gastrointestinalen neuroendokrinen Neoplasien. Das endometrioide Endometriumkarzinom kann in 4 molekulare Subtypen klassifiziert werden, welchen eine wesentliche prognostische Bedeutung zukommt. Als neue Subtypen sind das muzinose Karzinom vom intestinalen Typ und das Mesonephric-like-Adenokarzinom hinzugekommen. Stromasarkome des Endometriums werden anhand bestimmter molekularer Alterationen weiter subklassifiziert. Bei Adeno- (AC) und Plattenepithelkarzinomen (PEC) des unteren weiblichen Genitales werden HPV-assoziierte von HPV-unabhangigen Karzinomen unterschieden. Eine blockartige Farbung fur p16 ist der akzeptierte immunhistochemische Surrogatmarker. Ein Grading ist fur PEC nicht angegeben. Bei HPV-assoziierten AC der Cervix uteri erfolgt die prognostische Einschatzung mittels des Invasionsmusters (sog. Silva-Pattern). Bei serosen Karzinomen in der Cervix uteri handelt es sich um Endometriumkarzinome mit Zervixinfiltration.
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