Untersuchungen über den Farbwechsel von Blumenblättern, Früchten und Samenschalen

1954 
Uber die Blutenfarbstoffe sind schon viele Beobachtungen angestellt und Untersuchungen ausgefuhrt worden, wobei besonders die Biochemie in der Aufklarung der Konstitutionen dieser Substanzen erfolgreich war. Wenn die Strukturformel gewisser Carotinoide, die bekanntlich in vielen Fallen die gelbe und manchmal auch die rote Farbe der Blumenblatter bedingen, auch noch nicht bekannt ist, so wissen wir doch uber den grundsatzlichen chemischen Aufbau „unbekannter Carotinoide“ Bescheid. Mutatis mutandis gilt dasselbe fur die Anthocyane und Flavonole. Die Biochemie hat uns gelehrt, das die hydrophoben Polyenfarbstoffe, die in den Chromoplasten lokalisiert sind, in glykosidischer, wasserloslicher Verbindung vorkommen konnen (Blumenblatter der Konigskerze) und dann als Chymochrome wie die Anthocyane und Flavonole im Zellsaft gelost vorliegen. Vor einigen Jahren ist von mir der Vorschlag gemacht worden, die in den pflanzlichen Zellen vorliegenden Pigmente vom zellphysiologischen Standpunkt aus in Chymochrome, Plasmochrome und Membranochrome einzuteilen, um die Lokalisation der Pigmente in der Zelle zu prazisieren. Daraus ergibt sich zwangslaufig die Gliederung in Euchrome, Parachrome und Kryptochrotne, womit die physiologische Funktion der Pigmente umrissen wird (Seybold 1943). Wie notwendig eine ubersichtliche physiologische Systematik der Pflanzenpigmente ist, ergibt sich aus der Tatsache, das die Farbe der Zelle als Indicator fur ihren physiologischen Zustand angesehen werden kann, wie sich auch aus den folgenden Ausfuhrungen ergeben durfte.
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