Wildnisauffassungen in der aktuellen Politik und das unterschätzte Potenzial der Fließgewässer
2021
Wildnis und Wildniserlebnis in Deutschland haufiger zu ermoglichen wurde vor uber zehn Jahren in der Nationalen Biodiversitatsstrategie als Vision formuliert. Fur Wildnisgebiete wurde als Ziel festgelegt, bis zum Jahr 2020 den Anteil von 2 % der Landesflache Deutschlands zu erreichen. Der Frage, warum dieses Ziel voraussichtlich nicht erreicht wird, geht dieser Beitrag mit folgender These nach: Die gesellschaftliche Vieldeutigkeit von Wildnis wird nur teilweise thematisiert und findet nicht genugend stringente Beachtung in den praktischen Konzepten. Mit einem diskursanalytischen Ansatz unter heuristischer Verwendung von Ernst Cassirers Raumtheorie wird die Pluralitat an Auffassungen und Bewertungen aufgezeigt, die im Spannungsfeld Wildnis wesentliche Diskursstrange pragen. Es zeigt sich am Beispiel Fliesgewasser, dass auch relativ kleinflachige Gebiete gesellschaftlich als Wildnis entdeckt, erlebt und ambivalent wertgeschatzt oder abgelehnt werden. Dieses Wildnispotenzial wird in der Praxis aktuell unterschatzt.
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