Pendeln oder umziehen? Mobilitätsentscheidungen in Deutschland zwischen 2000 und 2009

2012 
In Deutschland nimmt die Zahl der Binnenwanderungen kontinuierlich ab, die Pendelmobilitat gewinnt hingegen stetig an Bedeutung. Erwerbstatige entscheiden sich immer haufiger gegen einen Wohnortwechsel und trotz des hohen Zeit- und Kostenaufwands zum Pendeln uber grose Distanzen. Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Faktoren die Neigung zum Fernpendeln bzw. zur Fernwanderung beeinflussen, und geht der Frage nach, ob Fernpendeln tatsachlich einen dauerhaften Ersatz fur Fernwanderungen darstellt. Die empirischen Untersuchungen basieren auf den Umfragedaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2000–2009, die durch geographische Informationen erganzt werden. Dies ermoglicht die unmittelbare Identifikation der Fernwanderer, ohne dass Proxy-Variablen erforderlich sind. Die Ereignisanalysen bestatigen die erwarteten Effekte: Die individuellen Eigenschaften der Erwerbstatigen, der Haushaltskontext und die regionale Infrastruktur beeinflussen die Entscheidung zum Fernpendeln und zur Fernwanderung. Auserdem wird ersichtlich, dass sich ein bedeutender Teil der Erwerbstatigen dauerhaft zum Pendeln uber grose Distanzen entscheidet. Die Mobilitatsform des Fernpendelns hat damit eine nachweisbare langfristige Ersatzfunktion.
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