Prognostische Bedeutung von Herzrhythmusstörungen im Belastungs-EKG

1998 
Die Arbeit gibt eine Ubersicht der aktuellen Literatur zu den Fragen der Haufigkeit und der Bedeutung von Herzrhythmusstorungen im Belastungs-EKG. Supraventrikulare Rhythmusstorungen werden gelegentlich auch bei Herzgesunden im Belastungs-EKG registriert. Selbst in Form supraventrikularer Salven kommt ihnen keine eigenstandige prognostische Bedeutung zu. Sie weisen lediglich auf eine spatere gering erhohte Wahrscheinlichkeit des Auftretens paroxysmaler supraventrikularer Tachykardien oder von Vorhofflimmern hin. Bei herzkranken Patienten sind supraventrikulare Extrasystolen im Belastungs-EKG haufig anzutreffen. Ventrikulare Extrasystolen werden im Belastungs-EKG sowohl bei Herzgesunden als auch bei Herzkranken haufig registriert. Bei Patienten mit thorakalen Beschwerden weisen belastungsinduzierte ventrikulare Arrhythmien auf belastungsinduzierte Myokardischamie hin, konnen aber trotz vergleichbar schwerer Grunderkrankung auch fehlen. Gehauften ventrikularen Extrasystolen und repetitiven Arrhythmieformen kommt bei koronarer Herzkrankheit, insbesondere bei Zustand nach Infarkt, eine von anderen Faktoren unabhangige prognostische Bedeutung zu. Insbesondere Patienten mit komplexen Arrhythmieformen, schlechter ergometrischer Belastbarkeit und nur geringem Anstieg des systolischen Blutdrucks unter Belastung haben ein hohes Risiko, kardiale Ereignisse zu entwickeln oder aus kardialer Ursache zu sterben. Ventrikulare Extrasystolen, die unter Belastung verschwinden oder an Haufigkeit abnehmen, sind prognostisch nicht gunstiger zu beurteilen als solche, die unter Belastung neu auftreten oder deren Haufigkeit zunimmt.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []