Auswirkungen der koronaren Mikroembolisation auf die myokardiale Funktion und Vitalität: experimentelle und klinische Untersuchungen mittels MRT

2007 
Ziele: Die koronaren Mikroembolisation (ME) kann zum Beispiel im Rahmen von Stent-Implantationen zu regionalen Wandbewegungsstorungen fuhren. Die pathophysiologischen Ursachen (perifokales Odems, fokalen Narbenbildung) konnten bislang lediglich mithilfe histologischer Untersuchungen ex vivo nachgewiesen werden.Unsere Studie untersucht, inwieweit Veranderungen infolge einer experimentellen ME mittels kontrastverstarkter, kardialer Magnetresonanztomographie in und ex vivo dargestellt werden konnen. Methode: Bei 12 Minipigs wurde ein Applikationskatheter in den distalen Anteil des RIVA eingelegt und eine experimentelle ME durch Injektion von Mikrospharen herbeigefuhrt. Bei den ersten 3 Tieren wurden 8 Stunden nach ME lediglich ex-vivo kontrastverstarkte MR Aufnahmen des Herzens angefertigt. Bei 9 weiteren Tieren wurden direkt vor und nach ME repetitive in-vivo-MRT-Untersuchungen (Cine-SSFP, T2-TSE, IR-FLASH nach KM-Gabe) durchgefuhrt. Anschliesend wurden jeweils 3 Tiere 2, 4 und 8 Stunden nach ME euthanasiert. Die Herzen wurden entnommen und mittels ex-vivo-MRT sowie abschliesend histomorphologisch untersucht Ergebnis: Die in-vivo-Messungen zeigten eine ME-induzierte, regionale Wandbewegungsstorung der Zielregion bei 8 der 9 Tiere (3/3 nach 8 Stunden, 3/3 nach 4 Stunden, 2/3 nach 2 Stunden). Ein myokardiales Odem war bei 6 Tieren nachweisbar (2/3 nach 8 Stunden, 3/3 nach 4 Stunden, 1/3 nach 2 Stunden). Der in-vivo-Nachweis von Late enhancement konnte bei 2 Tieren gefuhrt werden (0/3 nach 8 Stunden, 2/3 nach 4 Stunden, 0/3 nach 2 Stunden). Die korrespondierenden ex-vivo-Analysen zeigten demgegenuber ein fleckiges Late enhancement der Zielregion bei 11 der 12 Tiere (6/6 nach 8 Stunden, 3/3 nach 4 Stunden, 2/3 nach 2 Stunden). Die abschliesende Histologie bestatigte Mikroinfarkte mit Leukozyteninfiltration im Rahmen der 8-Stunden-Versuche und lieferte Hinweise auf eine beginnende Mikroinfarzierung bei den 2- und 4-Stunden-Versuchen. Schlussfolgerung: Die ME fuhrt im Tierexperiment zu Wandbewegungsstorungen, die in der MRT sicher nachgewiesen werden konnen. Die kontrastverstarkte MRT kann daruber hinaus Mikroinfarkten noch vor der histologischen Demarkierung visualisieren. Dies ist jedoch derzeit nur mit der hochauflosenden ex-vivo-Bildgebung sicher moglich. Untersuchungen unter Verwendung von Navigator-Sequenzen oder an Hochfeld-MRT-Systemen konnten dank verbesserter raumlicher Auflosung zukunftig dazu beitragen, die Folgen einer ME bereist fruhzeitig auch in vivo sicher darzustellen. Korrespondierender Autor: Nassenstein K Uniklinikum Essen, Abt. fur Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen E-Mail: Kai.Nassenstein@uni-due.de
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