Orale Medikation mit Doxycyclin über Futter oder Tränkwasser in der Ferkelaufzucht unter Praxisbedingungen

2019 
Im Rahmen des VASIB-Projekts wurde unter Praxisbedingungen die Effektivitat der betriebsindividuellen oralen Medikation in der Ferkelaufzucht anhand der klinischen Gesundheit der Tiere und der Doxycyclinkonzentration im Plasma der Tiere sowie in Futter und Trankwasser uberpruft. Auf zehn ferkelerzeugende Betriebe wurden insgesamt in 13 Fallen Doxycyclin zur Behandlung akuter Atemwegserkrankungen uber Futter (n=10) oder Trankwasser (n=3) eingesetzt. Informationen zu betriebsindividuellen Medikierungsmethoden, sowie Futter- und Wasserversorgung wurden aufgenommen. Bei einer akuten Atemwegserkrankung wurde vor der Behandlung und am letzten Behandlungstag die Tiergruppe sowie zehn Einzeltiere klinisch-respiratorisch untersucht, Plasmaproben gewonnen sowie Futter- und Wasserproben genommen. Aus allen Proben wurde Doxcyclin mittels HPLC gemessen. Die klinisch-respiratorische Gesundheit der Schweine verbesserte sich auser auf einem Betrieb im Verlauf der Behandlung. Am letzten Behandlungstag wurden in nur zwei Betrieben in allen Ferkeln ausreichend hohe Doxycyclinkonzentrationen von ≥ 0,5 µg/ml (CLSI Breakpoint) gemessen und in vier Betrieben lag der Wirkstoffspiegel bei allen Tieren unter 0,5 µg/ml. Die Konzentrationen in den Futter- und Trankwasserproben streuten deutlich und lagen in den meisten Fallen unter der zu erwartenden Konzentration. Die variierenden Ergebnisse sind auf die Vielfalt der individuellen Medikierungsmethoden zuruck zu fuhren. Ein therapeutisch wirksame Wirkstoffspiegel im Tier kann durch die orale Medikation erreicht werden, aber eine Vielzahl von Aspekten haben einen negativen Einfluss auf die Effektivitat einer oralen Behandlung. Daher wird empfohlen, die betriebsindividuellen Einflussfaktoren, wie u.a. die tatsachlich angewandte Dosis, die Zudosierungsmethoden, die Wasserqualitat, die Futterstruktur, die Transportwege, die Funktionsfahigkeit der Futter- und Trankwasseranlagen und die Futter- und Wasseraufnahme der Tiere im Detail zu uberprufen.
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