Kommunale Kinderbetreuungspolitik: Kooperationsstrategien beim Ausbau der Kinderbetreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in der Stadt Leipzig

2021 
Der Ausbau der Kinderbetreuung ist ein Handlungs- und Spannungsfeld von Politik, Verwaltung und Gesellschaft, das in den letzten Jahren radikale Veranderungen durchlaufen hat. (Blum 2017: 316; Bock-Famulla et al. 2017: 6). Besondere Aufmerksamkeit hat dabei der Ausbau von Betreuungsplatzen fur Kinder unter drei Jahren, seit der Einfuhrung des Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im Jahr 2013 erfahren. Im Fokus der Literatur uber den Ausbau der Kinderbetreuungsplatze stehen jedoch nahezu ausnahmslos die westdeutschen Bundeslander bzw. Stadte wie Munchen, Frankfurt oder Heidelberg. (siehe Riedel 2009b) Dabei ist die „Kita-Krise“ auch in den neuen Bundeslandern kein Fremdwort. Diese Arbeit gewahrt Einblicke in die lokalen Prozesse und Herausforderungen der Stadt Leipzig, beim Ausbau der Betreuungsplatze fur Kinder unter drei Jahren insbesondere seit dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs. Damit erganzt diese kleinraumige Untersuchung den Forschungsstand insbesondere vor dem Hintergrund der bundesweit geteilten Betreuungstradition, der soziookonomischen Ausgangslage und der spezifischen Akteurskonstellation. Dazu werden theoretischen Grundlagen fur den Ausbau der Kinderbetreuung und damit theoretische Erklarungen fur die Kooperationsmechanismen zwischen Verwaltung und Tragern erortert. Dies umfasst die Steuerungsdebatte, den Governancebegriff mit dem Fokus auf den Governancetyp der Politiknetzwerke und geht weiter auf den Korporatismus als Koordinationsmechanismus ein sowie den akteurszentrierten Institutionalismus als Forschungsheuristik. Entsprechend der Forschungs­fragen wird zwischen Steuerungsmechanismen und Konzepten des Angebotsausbaus unterschieden, um Bestimmungsfaktoren fur das erfolgreiche Gelingen zu ermitteln. Das Herzstuck der Arbeit ist der umfangreiche Einblick in die Kooperationsmechanismen beim Ausbau der Betreuungsplatze in der Stadt Leipzig aus der Perspektive der Verwaltung, der Politik und der freien Trager. Diese Untersuchung berucksichtigt ausschlieslich den quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung. Exkludiert bleibt demzufolge die Frage nach der inhaltlichen Ausgestaltung der Betreuung, Personalschlussel und Gebuhren.
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