Neuropsychologische Aspekte der Beschleunigungsverletzung der HWS

1998 
Es ist ein allgemeiner Erfahrungswert, das Patienten mit einem posttraumatischen Syndrom nach Schadel-Hirn-Trauma (SHT) oder „einfacher“ Beschleunigungsverletzung der HWS (HWS-BV) ohne direkte Kontaktverletzung des Schadels neben Kopfschmerz, Nackenschmerz und initialen vegetativen Storungen wie Ubelkeit, Brechreiz und Schwindel haufig auch uber begleitende neurasthenische Beschwerden klagen [9, 10, 18, 19, 26, 27, 28, 29, 35, 39, 43, 62]. Dies sind vorwiegend Storungen des Leistungsbereichs, der Stimmung, der Affektivitat, des Antriebs und der Befindlichkeit, die die berufliche Leistungsfahigkeit und die psychosoziale Anpassung wesentlich beeintrachtigen konnen und deswegen aus medizinischer und versicherungstechnischer Sicht wesentliche Aspekte einer HWS-Distorsion darstellen [3, 59, 84]. Im einzelnen werden u. a. angegeben: Beeintrachtigung von Konzentration, Aufmerksamkeit, Auffassung, Gedachtnis, Merkfahigkeit und Arbeitstempo, zudem rasche Erschopf- und Ermudbarkeit bei subjektiv beeintrachtigten kognitiven und intellektuellen Fahigkeiten, verminderter Spannkraft und Initiative, auserdem mitunter depressive Verstimmung, Affektlabilitat, Dysphorie und Storungen des Allgemeinbefindens mit orthostatischer und/oder hormoneller Dysregulation oder Ein-bzw. Durchschlafstorungen. Nach Untersuchungen der Essener Arbeitsgruppe geben nahezu zwei Drittel (60 %) der Patienten in der Akutphase nach einer leichtgradigen HWS-BV (n= 80) neurasthenische Beschwerden an (Abb.1) [29,30,25,36].Defizite im Leistungsbereich werden von 56%, vegetative Storungen von 75% und depressive Verstimmung von 62% der Patienten angegeben [25, 29].
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    56
    References
    10
    Citations
    NaN
    KQI
    []