Die Therapie der Phimose im Wandel der Zeit

2013 
Die Phimose ist eine Verengung der Vorhaut, die durch das Unvermogen der Retraktion des Praputiums uber die Glans penis gekennzeichnet ist. Da dies zu Komplikationen wie Harnwegsobstruktion, Balanoposthitis und Paraphimose fuhren kann, ist oftmals eine Therapie indiziert. Diesbezuglich zeigte sich in den letzten Jahren ein Wandel im Therapieregime. Die fruher routinemasig durchgefuhrte Zirkumzision wurde von der konservativen Therapie mittels topischer Steroidapplikation abgelost. Anhand einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Therapien, der im Klinikum der Julius- Maximilians- Universitat Wurzburg als behandlungsbedurftig diagnostizierten Phimosen im Zeitraum vom 01.01.2005 bis 31.12.2010 hinsichtlich der Therapiewahl sowie der jeweiligen Erfolgs-und Komplikationsraten eruiert. Desweiteren wurden Vorhaute von 36 Patienten verblindet lichtmikroskopisch untersucht, um Hinweise auf die Ursachen fur ein Versagen der konservativen Therapie mit Betnesol- V® Salbe 0,1% zu finden. Ab 2009 entwickelte sich der Trend dahingehend, dass die konservative Therapie immer ofter und ab 2010 erstmals auch absolut gesehen haufiger als die operative Therapie durchgefuhrt wurde. Wahrend die Erfolgsrate der Zirkumzision mit 99% hoch ist, zeigte sich die topische Steroidapplikation bei nur 70% als erfolgreich. Jedoch sind mit der Zirkumzision mehr Nebenwirkungen und Risiken wie Blutungen und Entzundungen sowie das operative Risiko verbunden. In Wurzburg wurde kein Patient mit unerwunschten Arzneimittelwirkung der Steroide auffallig. Bei der lichtmikroskopischen Untersuchung stellte sich kein weg-weisender Unterschied zwischen den Vorhauten der verschiedenen Patientengruppen dar. Zusammenfassend lasst sich sagen, dass die topische Steroidapplikation, soweit keine Kontraindikationen wie z.B. eine Balanitis xerotica obliterans , eine Paraphimose oder Vernarbungen vorliegen, vor Indikationsstellung zur Operation, angeboten werden sollte, da somit 70% der Operationen vermieden werden konnen.
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