Kompartmentsyndrom der oberen Extremität beim Neugeborenen

2011 
Der vorliegende Beitrag soll den erstbehandelnden Padiatern das seltene, kaum bekannte und wenig beschriebene Kompartmentsyndrom des Neugeborenen (Synonym: ischamische Volkmann-Kontraktur, Differenzialdiagnose: Aplasia cutis congenita und Gangran des Neugeborenen) mit seinen erheblichen Spatfolgen nahe bringen. Retrospektiv werden die Befunde von 8 Kindern analysiert, die seit 1998 in 2 handchirurgischen Zentren mit neonatalem Unterarmkompartmentsyndrom und dessen Folgen behandelt wurden. In allen Fallen wurden das Syndrom primar nicht erkannt und die notwendige Kompartmentspaltung zu spat durchgefuhrt. Das Ausmas der spateren Schaden korrelierte in der Regel mit der Ausdehnung der initialen Hautveranderungen. Alle Kinder entwickelten Nervenschadigungen, Muskelkontrakturen, Unterarmverkurzungen und spater Skelettveranderungen unterschiedlicher Auspragung. Trotz mehrfacher rekonstruktiver Masnahmen blieb die Handfunktion bei allen Kindern stark beeintrachtigt. Nur ein sofortiges Erkennen des Syndroms und die notfallmasige Spaltung aller betroffenen Kompartments konnen Folgeschaden verhindern. Fruh durchgefuhrt reduziert die Druckentlastung der Kompartments die Schwere der Volkmann-Kontraktur. Voraussetzung ist, dass der erstbehandelnde Arzt das Krankheitsbild erkennt und die chirurgische Therapie in die Wege leitet.
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