Das atmosphärische Ensemble – Bauliche Objektgruppe oder stimmungshafte Erscheinung

2019 
archimaera#8 (None) - Unsere Lebensumwelt und damit auch die Wahrnehmung von Denkmalen, Denkmalensembles, Stadten, und baulichem Erbe – sei es durch ein Bild oder das Erleben vor Ort – ist gepragt durch Atmospharen. So findet sich die besondere Atmosphare von etwa Stadten oder Kirchen ebenso in der Alltagsrede wieder wie auch im Stadtmarketing oder der Werbung. Begeht oder betrachtet man ein stadtisches Ensemble, scheint in der Zusammenschau der Dinge, wie Gebaude und Denkmaler, Stadtstruktur, aber auch Lichter, Gerausche, Menschen und vieler Faktoren mehr, uber unsere sinnliche Wahrnehmung etwas Atmospharisches zu entstehen. Trotz der Allgegenwartigkeit der Atmospharen ist das Phanomen jedoch nicht greifbar: Es scheint weder intrinsische Qualitat der baulichen Objekte noch ein Gefuhl oder Affekt des wahrnehmenden Subjektes zu sein. So wundert es nicht, dass ein expliziter Diskurs uber Atmosphare fur Fragen der Denkmalpflege bislang weitestgehend ausgeblieben ist. Auch in anderen Wissenschaften stellt die Beschaftigung mit Atmospharen ein Randthema dar. Dennoch ist ein Aufschwung der Thematik zu verzeichnen, insbesondere in den Disziplinen Philosophie, besonders der Phanomenologie sowie in der Asthetik-, Raum-, und Architekturtheorie. Obwohl das Phanomen augenscheinlich nicht fassbar ist, erfahrt es doch eine gewisse Aufmerksamkeit insbesondere in seiner Verortung und Aushandlung als Phanomen zwischen Subjekt und Objekt, was Ausgangspunkt dieses Beitrags sein wird. Zudem wird in genau dieser Aushandlung auch eine potentielle Bedeutung der Atmosphare fur die Denkmalpflege und im Besonderen fur das Ensemble, gesehen.
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